Johanniskraut – Pflanzenportrait Rotöl Herstellung
-
Von Myriam Veit
Johanniskraut Hypericum perforatum Familie der Johanniskrautgewächse (Hypericacea) Sonnenpflanze Christi Kreuzblut, Unser Liebfrauenbettstroh, Hartheu, Herrgottsblut, Mannskraft, Frauenkraut, Teufelsflucht, Wilde, Gartheil, Elfenblut, Feldhopfen, St. Johannes Blut, Jageteufel, Walpurgakraut, Hexenkraut, Herrgottsblut Beschreibung: Bis zu 1 m hohe Pflanze mit holzig verästeltem Wurzelstock mit bis zu 80 festen und markigen Stängeln, die stielrund und mit zwei herablaufenden Leisten und mit gegenständigen, buschig verzweigten, ganzrandig eirunden und ungestielten Blättern versehen sind, die strahlend gelbe, fünfzählige Blüte mit braunen Staubblättern ist am Ende der Ästlein als Trugdolde ausgebildet mit deutlich herbem, etwas bitterem Geschmack, später entwickelt sich die Frucht als Samenkapsel, Blatt und Blüte sind mit kleinen Öldrüsen, die wie kleine Pünktchen aussehen, bedeckt – hält man die Blüte gegen das Licht, kann man deutlich die Öldrüsen entdecken, zerreibt man diese zwischen den Fingern, dann färben diese sich rot, sofern man das echte Tüpfeljohanniskraut entdeckt hat. Verwechslung: Mit anderen Johanniskrautarten (wie z. B. niederliegendes oder geflecktes Johanniskraut), welche sich jedoch beim Zerreiben nicht rot färben, da das Hyperisin oder Hyperinrot fehlt oder dem großblütigen Zierjohanniskraut. Erkennungsmerkmale von Hypericum perforatum (das echte Johanniskraut): 5 gelbe Blütenblätter ohne schwarze Striche, grüne Kelchblätter auf der Rückseite der Blüte spitz zulaufend, nicht rundlich, Knospe zwischen den Fingern zerrieben färben die Finger rot, Stängel haben zwei gegenüberliegende Kanten, grüne Blätter gegen das Licht betrachtet haben kleine Löcher. Blütezeit: Juni bis September Vermehrung: Samenreife ab September, Vermehrung durch Teilen der Wurzelknollen oder durch Samen, wachsen in voller Sonne recht anspruchslos. Als Lichtkeimer den Samen nicht mit Erde bedecken. Samt sich gerne selbst aus. Standort: Sonnigere Laub- und Mischwälder, Waldränder, Heide- und Schuttplätze, Kalkböden, Böschungen Sammelzeit: Juli bis August, direkt zum Beginn der Blütezeit Spezielle Sammelanleitung: Für das bekannte Johanniskraut – oder Rotöl sammeln wir nur die frisch geöffneten Blütenköpfe, um diese wie gewohnt ins Öl (Olivenöl) einzulegen, da wir uns hier die roten Wirkstoffe zu nutzen machen wollen. Für Tee können wir jedoch den ganzen oberirdischen Pflanzenteil sammeln, da wertvolle Gerbstoffe, Flavone und Öle enthalten sind. Diese können in Bündeln getrocknet werden. Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl (0, 3–1 %), Bitterstoffe, Gerbstoffe (bis 10 %), Kohlenhydrate, Harz, Eiweiß, Flavonoide wie Rutin & Quercetin, Hyperinrot und Hypericin (in den Blüten), Rhodan, Stearin, Pektin- und Myristinsäure Besonderheiten: Innere Einnahme über mind. 4 Wochen, da sonst fast ohne Wirkung. Die antidepressiven Eigenschaften beruhen auf der komplexen Zusammensetzung der unterschiedlich wirksamen & insgesamt eindrucksvollen Eigenschaften antidepressiver Wirkstoffe (u.a. Hyperforin), welche z.T. direkt im zentralen Nervensystem agieren. Mythologie: Zur mythologische Betrachtung des Johanniskrautes könnten wir ein eigenes Büchlein verfassen. Die Germanen sahen im roten Saft der Blüten das Blut ihres Gottes Baldur. Das Christentum übernahm diesen Glauben & übertrug ihn auf das Blut Jesu aber auch auf das von Johannes. Im Mittelalter war die lichtbringenende & gottesnahe Eigenschaft nicht nur in der Namensgebung offenbar. Zur Vertreibung dunkler Kräfte („Teufelsflucht“) wurde dieses lichte Sonnwendkraut schon immer verwendet (Johannikranz auf’s Dach geworfen, bringt Glück und Schutz – z.B. vor Unwetter & Blitzeinschlag). Übrigens auch als traditionelles Sonnwendkraut als Gürtel um die Hüften getragen & damit über´ s Feuer gesprungen zur Reinigung von allem, was uns unliebsam, als längst erledigt oder aus anderen Gründen auf den großen, kosmischen Komposthaufen zu bringen wert erscheint. Plinius kannte bereits die hervorragenden wundheildenden Eigenschaften bei Verbrennungen. Bei Dioskurides erwähnt zur Behandlung von Ischias. Paracelsus verschrieb Johanniskraut bereits gegen „die tollen“ Erkrankungen „ohne Corpus & Verstand“- was die geistigen Erkrankungen meint. Die Bezeichnung „fuga daemonum“ verweist auf den Einsatz dieser Pflanze angehexten und dämonischen Krankheiten, bei Verwünschung & Verzauberung. Die Punkte des Hartheu in der Blüte hat der zornige Teufels dem Kraut wohl selbst zugefügt, da es ihn machtlos in seiner Handhabe werden ließ. Die Herkunft des Names kann sich von der irischen Bezeichnung St. John´s Wort ableiten oder aber aus dem griechischen von „hyper“ – über und „Eikon“ Bild, was den psychoaktiven & antidepressiven Zusammenhang des Johanniskraut offenbaren könnte. Das die Finger rot färbende Hypericin wird im Übrigen auch als Johannis Blut bezeichnet. Die Heilige Hildegard von Bingen hat das Johanniskaut sehr treffen als „Arnika für Nerven“ bezeichnet. Anwendungsgebiete: Phytotherapie Körper:
-
antibakteriell
-
wundheilend auch bei eiternden Wunden
-
Furunkel
-
Abszess
-
bei Brandwunden (1. Grades) & zur Geweberegeneration verbrannten Gewebes
-
Sonnenbrand
-
Verletzungen (durch scharfe und stumpfe Gegenstände, Schürf- und Schnittwunden)
-
bei Prellungen und Schwellung (ggf. mit Arnika in Balsam)
-
Ohrenschmerzen (mit Bergbohnenkrautöl)
-
schmerzhafte Schwellung durch Insektenstiche (mit ätherischem Basilikum- oder Lavendelöl)
-
Ausschläge
-
Neuralgien
-
Nervenschmerzen / - überreizung
-
Muskelverspannung
-
Rückenschmerzen (Ölauflage oder Wickel)
-
Schmerzlindernd
-
durchblutungsanregend
-
Verstauchung
-
bei Hexenschuss & Muskelkater (als Öl-Kompresse)
-
als physiotherapeutisch wertvolles Massageöl bei verschobenen Wirbeln
-
Ischias
-
Gicht
-
rheumatische Beschwerden (auch Weichteilrheumatismus) z. B. als konzentrierter Badezusatz oder Einreibung
-
Gebärmutterkrämpfe (Sitzbad, Wickel, Einreibung & innere Anwendung)
-
schmerzhafte Menstruation
-
für eine geschmeidigen Übergang in die Menopause
-
Durchfallerkrankungen
-
im Tee auch bei Bronchitis und Lungenerkrankungen
-
als wertvolle Ergänzung bei schwerwiegenden Erkrankungen nach Indikation
Phytotherapie Seele:
-
innerlich bei psychovegetativen Störungen
-
Depression
-
Winterdepression (SAD)
-
Überlastung
-
Nervosität
-
Angstzustände
-
Schlaflosigkeit
-
Stress
-
Nervöse Migräne
-
Nervöse Magenschmerzen
-
Nervöse Kreislaufbeschwerden
-
Nervöse Herzbeschwerden
-
in der Volksheilkunde auch bei Bettnässen anscheinend mit gutem Erfolg angewendet (vielleicht ob der psychisch unterstützenden Wirkungsrichtung)
Rezept: Johanniskrautöl (Rotöl): Ein sauberes Glas mit frisch geernteten Blüten ohne Blattmasse füllen, zuvor darauf achten, dass alle kleinen Käferlein heraus krabbeln konnten. Dasselbe Glas mit gutem, biologischem Olivenöl befüllen und das Ganze ca. 6 Wochen in die Sonne stellen. Auch hier immer wieder das Kondenswasser aus dem Deckel wischen. Sobald das Öl leuchtend rot geworden ist, durch ein Baumwolltuch filtern. Eventuell verbleibendes Wasser peinlich genau aus dem Mazerat entfernt halten (setzt sich ab), da dieses sonst rasch verdirbt. Auch alle Pflanzenteile sauber ausfiltern, da jede Angriffsfläche zu Schimmelbildung verleitet. Ein vielseitiges öl, welches immer im Hause sein sollte. Haltbarkeit entsprechend der des Olivenöles. Anwendungsgebiete: Im Massage- oder Badeöl zur Lockerung bei Verspannung, im (Kartoffel-) Wickel auf Hexenschuss oder menstruellen Krämpfen, bei Gelenksschmerzen (mit Arnika), wundheilend (vor allem auch auf geschlossene Brand – Wunden mit ätherischem Lavendel officinalis), bei rheumatischen Beschwerden und Gicht, als warmer Ölwickel bei Ohrenschmerzen, als Badezusatz bei Stress & Nervosität, klassisch zur Breuss - Massage Tiermedizin:
-
Ausschläge
-
Nervöse Beschwerden
-
Rheumatische Schmerzen
Kosmetik:
-
After Sun Pflege
-
Massageöl und -balsam bei Rückenschmerzen
-
sehr trockene und spröde Haut
-
Handcreme
Feinenergetik Charakter: Bringt wieder Licht bei melancholischen Gemütszuständen, Weltschmerz, Selbstmitleid & unkonkreten Ängsten (vor Veränderung). Aber auch bei konkreten Ängsten vor unkonkreten Dingen, z.B. vor dunklen Kräften, Verschwörungstheorien & Manipulation etc. In Phasen, in denen wir in neue Lebensabschnitte treten, die uns undefinierbare Kopfschmerzen bereiten, die aus Existenzängsten hervorgehen. Wir verwenden diese Essenz phasenweiße, manchmal ist Angst aber auch eine grundsätzliche Tendenz. In der Anlage sind diese Menschen spirituell sehr verbunden und sich ihres Lichtes oder ihrer persönlichen Kraft bewusst. D.h. sie sind vielerorts verantwortungsbewusste Führungskräfte mit weit reichendem Bewusstsein bzw. Menschen, die gerne alles zu vereinen versuchen und all ihre Lieben um sich scharen. Dieses Einen geschieht aber auf unerwachter Ebene sehr stark nach der persönlichen Vorstellung. Die Menschen, die einen umgeben haben so zu sein, wie es in das selbst gewählte Bild passt. Dinge die dem nicht entsprechen, werden äußerlich übergangen, aber innerlich mit Unruhe und entsprechend negativem Urteil quittiert. Hier äußert sich die Angst, dass die Dinge außer Kontrolle geraten, bzw. wir überhaupt keine Kontrolle haben könnten. Menschen, die beginnen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten und so verbittern ob des Unrechtes, das ihnen geschieht, können mit Johanniskraut entkrampfen. Diese Lichtpflanze macht unsere Seele frei. Hilfreich auch bei schockierenden Nachrichten über Krankheit, Tod, sowie nach traumatisierenden Erlebnissen zur Unterstützung der Therapie des Annehmens. Feinenergetik Symptome:
-
“Spirituelle” Engstirnigkeit
-
krampfhaftes Festhalten
-
Angst vor Unbekanntem und Unkontrollierbarem
-
Wahnvorstellungen
-
Selbstmitleid
-
Melancholie
-
Gleiches mit Gleichem vergelten
-
Gefühl ungerecht behandelt zu werden
-
Kontrollverlust
-
Blockaden
-
Schock
-
schwerwiegende Erkrankungen
-
Tod nahestehender Personen
-
despotisches und patriarchalisches Verhalten
-
verurteilen Anderer
Feinenergetik Pflanzenaura: Rote, orange und gelbe Verzweigungen mit strahlenden Lichtpunkten Homöopathie: (Hypericum perforatum)
-
Nervenleiden und –entzündungen
-
Ischiasbeschwerden
-
Engeklemmter Nerv
-
Taubheit mit Kältegefühl
-
stechende Schmerzen
-
gezogener Zahn
-
Neurosen
-
Trauma
-
Schlaflosigkeit
-
Wundstarrkrampf
Aromatherapie:
-
Europa - Pflanze - Hypericum perforatum - krautig, süßlich, heuartig, mild
-
" Mein Vertrauen & meine Hingabe vermitteln mir Sicherheit & Liebe für alles, was ist."
Der überaus feine Duft des Hartheu aus der gleichnamigen Familie (Hartheugewächse) mit Inhaltstoffen aus alpha – Pinen, Cadinen, Hypericin & Germacren ist bewusst kaum wahrnehmbar & dennoch überaus wirkungsvoll. Johanniskraut hat einen ganz direkten Bezug zum Licht. Sowohl körperlich, da die Pflanze die Photosensibilität erhöht, als auch spirituell. Sie gilt in den Mythologien als besonders starke Schutzpflanze (eine historische Bezeichnung heißt "Teufelsflucht", denn wo Johanniskraut wirkt, könne jener tun & lassen, was er wollte - er kann den schützenden Bann nicht brechen). Sehr schönes unterstützendes Öl für Heil(praktik)erInnen, den Hospitzdienst, SozialarbeiterInnen etc., da es die Aura schützt & die eigene Energie von dem Kraftfeld anderer Menschen zu unterscheiden verhilft: Ein ganz unscheinbarer, zarter Heuduft, der dennoch seine Wirkung tut, stimmungsaufhellend, nervenstärkend & im Selbst zentrierend bei melancholischer & depressiver Verstimmung & Tendenz zu Selbstmitleid (evtl. mit Zypresse). Schützt & kittet die Aura. Lindert aber auch alle anderen nervösen Beschwerden, wie nächtliches Erwachen & Schlaflosigkeit, krampfhafte Zustände (z. B. Husten & Augenlidzucken). Zudem wundheilend & entzündungshemmend, zur universellen Wundbehandlung (in Spitzwegerich oder Schafgarbentinktur) bei Prellungen & Verstauchung (evtl. in verdünnter Arnikatinktur). Lindert Schleimhaut-, Hoden- & Nierenbeckenentzündung, sowie schmerzhafte Menstruation & Magen - Darm – Krämpfe. Ätherisches Öl erhöht die Photosensibilität der Haut (auch äußerlich angewendet)! Räucherwerk: Eine leichte krautig - herbe Richtung mit hervorragender, energetischer Schutzfunktion (geräuchert oder auch einfach um das Haus gestreut, bzw. im Garten gepflanzt), daher auch der historische Name „Teufelsflucht“. Ein leichter Duft - nach Heu & Sommer schnuppernd: erhellend, lichtgeladen. Schützt den feinstofflichen Körper, die Aura & eignet sich gut für Menschen, die anderen Menschen dienen. In Mischung mit Eisenkraut, Salbei, indischem Weihrauch & Melisse angenehm. Küche:
-
Blätter & Blüten in Salat, Suppen oder Gemüsegerichten
-
Johanniskrautöl im (Winter-) Salat
Darreichungsformen: Frische Pflanze, Mazerat, Tinktur, Homöopathie, Presssaft, Feinenergetik, Tee, Ölwickel, Naturkosmetik Einschränkungen & Gegenanzeigen: Johanniskraut kann die Wirkung anderer Arzneimittel wie Phenprocumon oder Digoxin, sowie der Antibabypille herabsetzen. Kombination mit Antidepressiva nur nach Absprache mit erfahrenem Phytotherapeuten. Nicht mit L-dopa & Thyptophan. Hoch dosiert oder zur Dauermedikation nicht in der Schwangerschaft geeignet. Ebenso in übermäßiger Dosis nicht für alle Weidetiere zuträglich. Nicht einnehmen mit Thyraminhaltigen Lebensmitteln wie Bier, wein, Hefe oder Käse. Johanniskraut als Auslöser für Photosensibilierung ist zwischenzeitlich umstritten - man ging davon aus, dass das innerlich eingesetzte Hypericin kann zum sogenannten Hypericismus führen kann, doch selbst die bei Depressionen verabreichten Dosen reichen vrmtl. nicht aus, um phototoxisch zu wirken. Das in der Kommission E u.a. Studien angenommene Phänomen bezieht sich auf das Intoxikationsbild bei Weidetieren - nicht als Beobachtung beim Menschen. Additive Wechselwirkungen z.B. mit ätherischen Ölen bei Verwendung des Öles auf der Haut sind jedoch denkbar, insbesondere bei Einsatz von Citrusölen, was im Sommer ja denkbar wäre. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2006/daz-41-2006/uid-16610
Copyright Text: Myriam Veit Copyright Bilder: Charlotte Fischer NAOWA Naturkosmetik- & Duftmanufaktur, Heilpflanzen- & Aromaschule, Ferienwohnungen auf dem Hof, Behandlungen, Yoga: www.Naowa.de Info, Blog, Shop & Seminare wie die Kräuterjahresgruppe: www.Naowa.de https://naowa.de/veranstaltung/1-jaehrige-kraeuter-jahresgruppe-basisausbildung-1-von-4/
Teile diesen Beitrag mit deinen Liebsten
KATEGORIEN
- Allgemein (1)
- Aromatherapie (5)
- Energiearbeit (2)
- Heilpflanzen (7)
- Meditation (1)
- Naturkosmetik (6)
- Räucherkunde (3)
- Selbermachen (6)
- Yoga (2)