Die Raunächte – Eine Einführung

Raunächte Räucherung
Die Raunächte – was ist damit gemeint?

Die Raunächte sind seit ein paar Jahren wieder in aller Munde. Aber was ist denn jetzt richtig? Raunächte oder Rauhnächte? Tatsächlich gibt es beide Schreibweisen. Historisch betrachtet werden die Raunächte, auch als Raunächte oder Rauchnächte bezeichnet (von Rauch oder Nebel, oder „haarig“ im Sinne der Tiergewänder der wilden Perchtengestalten).

Die mondkalendarische Berechnung umfasst 354 Tage in 12 Mondmonaten, die sonnenkalendarische Berechnung hingegen 365 Tage. Die 11 Tage ergeben die 12 Nächte – in manchen Regionen werden jedoch die Raunächte auch schon ab der Wintersonnwende bzw. dem Thomastag berechnet. Manche Gegenden nehmen bestimmte Nächte heraus, die gesondert betrachtet oder als wichtig erachtet werden. Allen Berechnungen zugrunde liegt die Annahme, dass hier besondere Kräfte walten und dieses „geschenkte“ Zeitfenster ganz besonders der Innenschau diene.

Allen Betrachtungsweisen ist eines gemein: in den Raunächten soll möglichst nicht gearbeitet werden, sondern der Blick auf das Wesentliche gerichtet werden. Ähnlich der Fastenzeit geht es hierbei um das Gewahrwerden dessen, was wir nähren und unterstützen durch unser Leben, unsere Gedanken und unsere Emotionen. Um die innere und äußere Klarheit zu unterstützen wird spätestens am 5.- 6. Januar das ganze Haus geputzt und hinterher werden Haus und Hof durch mindestens eine kraftvolle, rituelle Räucherung gereinigt. Noch besser ist es allerdings, wenn bis zum Beginn der Raunächte bereits alles gesäubert ist, so dass Du Dich nicht um Deinen Haushalt zu kümmern brauchst in dieser kostbaren Zeit der Innenschau. In den Raunächten selbst sollen die Räder still stehen - d.h. weder Wagenräder oder Spindeln, noch Wachmaschinentrommeln oder andere moderne Gerätschaften sollen sich drehen. Es geht um die Reglosigkeit des Außen, um nach Innen blicken zu Können.

Um dem wieder auf die Spur zu kommen werden gerne die Träume notiert, die Dich in den Raunächten heimsuchen. Vielleicht haben sie Botschaften für Dich, vielleicht helfen sie Dir in Deiner Selbstreflektion. Auch ein Daten-Detox ist gut denkbar.

Die die Raunächte abschließende Perchtennacht ist die Nacht in welcher überprüft wird, wo du stehst, ob Du Dich hast klären und ggf. läutern können, um das neue Jahr in Würde einzuladen und so zu etablieren. Auch ist es eine Nacht der Besinnung v.a. der Frauen, die ihrer ursprünglicher Weiblichkeit auf die Spur kommen wollen. Männer hingegen werden in ihrer Standhaftigkeit und Klarheit geprüft, auch diese wilde Weiblichkeit zu unterstützen, da die Kraft der Frauen so nahe am Lebenspuls ist durch das gebären, das Werden und Vergehen, welches in ihrem Schoß liegt. Frauen, die ihren Zugang hierzu verloren haben, werden oftmals von Percht mit ihrer wilden Jagd selbst erinnert, indem sie ins Haus fegt, Geschirr zerschmettert oder anderweitig Unruhe stiftet, um sie zu erinnern, wer sie wirklich ist. Die Percht steht für das wahre Hinsehen und Anerkennen der Eigenmacht ohne faule Deals mit der Angst oder zu gesittetem Verhalten, welches das Echte, das Eigene, das Spontane oder auch das Wilde untergräbt.

In den so besonderen Raunächten ist es aber auch gut möglich ein sensitives Gespür für die Hausgeister, die Pflanzendevas und die Erdenergien Deines Platzes zu entwickeln. Es hieß, Tiere können sprechen, Heilpflanzen haben besondere Kraft und Lichtwesen bzw. Naturgeister könnten wahrgenommen werden. Auch die Hausgeister wurden bedacht und bedankt mit kleinen Geschenken wie Schälchen mit Milch o.ä. Trotz des Winters war die Achtung der Kräfte der Natur besonders wichtig – vielmehr empfand sich der Mensch als Teil der Natur integriert und in Harmonie mit derselben. Die Idee sich die Erde untertan zu machen kam erst später zu seiner perfiden Perfektion. Gerade deshalb sind heute diese besonderen Nächte wieder so einzigartig und kostbar. Die Natur zieht sich in dieser Zeit ganz in sich, in die regenerativen Kräfte zurück. Pflanzen und Bäume nehmen die Säfte zurück zu seinen Wurzeln, der Erdboden erholt sich, Tiere halten z.T. Winterschlaf – alles Tun und Kreieren, alles Fruchtbare kommt zur Ruhe und der Nährboden wird bereitet. Auch der Mensch kehrt zu seinen Wurzel zurück, um dann erholt, verjüngt und kreativ im Licht wieder geboren zu werden für ein neues Jahr.

Die heute sozusagen übrig gebliebenen Adventstage weisen noch immer auf eine Zeit der Innenschau bzw. der Besinnung hin.

In den Rau- oder Losnächten wurde viel orakelt und es gab viele örtliche Weissagungsbräuche, die zum Teil regelrecht kurios anmuten, wie das Werfen der (damals so kostbaren) Schuhe. Das Losen kennen wir noch aus der Silvesternacht durch Bleigießen, das Legen von Orakelkarten oder das Runenwerfen. Bestimmte Rituale hatten große Wichtigkeit, so durfte keine Wäsche auf der Leine sein, manche nahmen sogar die Leinen ganz ab, damit sich keine Geister darin verfingen – zumindest duften keine weißen Laken darauf hängen, da diese sonst als Leichentuch im kommenden Jahr verwendet werden könnten. Um klar sehen zu können wurde vielerorts auch gefastet, bzw. schien die Macht jener Nächte so groß, dass man sich selbst mittels Fasten zurück nehmen wollte.

In den Raunächten sollte nicht gereist werden, man sollte da bleiben, gegenwärtig sein: hier und jetzt hinsehen, in Achtsamkeit das wahrnehmen, was aus sich selbst heraus da ist, frei von Urteil und Interpretation. Schließlich galt es ja auch das Drehbuch für das kommende Jahr zu verfassen, eine neue und unberührte Seite im Buch des Lebens aufzuschlagen, um sich über dessen Gestaltung Gedanken zu machen. Das kann nur geschehen, wenn wir auch wissen, wo wir stehen - eine Art Bestandaufnahme sozusagen.

Ab dem 6.1. hieß es, dass sich das Tor zur Anderswelt wieder schließt, welches sich Ende November öffnete und das neue Jahr begann seinen Lauf. Je besser und bewusster dies eingeläutet und begleitet wurde, desto besser kann das neue Jahr dann auch werden. Es hieß am 7.1. drehe Freya das Jahresrad wieder an, der Stillstand weicht dem neuen Jahr mit allen neuen Optionen und Möglichkeiten.

 

Raunacht Wunschkonzert

Überlege Dir bis zu 12 Wünsche für das kommende Jahr und Dein weiteres Leben. Wo willst du in, was ist wesentlich und was brauchst Du, um darin unterstützt zu sein. Formuliere diese Wünsche kurz und prägnant und immer positiv – gerade so, als ob sie bereits erfüllt wären. Die Kraft des Unterbewussten arbeitet gezielt und mit dem aktuell zugrunde liegenden Gefühl. Wenn Du also wünschst „ Ich werde gesund“, dann liegt das in der Zukunft und die Wunscherfüllung wird auch nicht jetzt, sondern vielleicht dann mal sein. Wenn Du formulierst „Ich bin gesund“ ist es das, was jetzt möglich und wünschenswert ist und der Wunsch bekommt entsprechenden Nachdruck und damit die Kraft zur Erfüllung. Reflektiere aber immer auch, was Du selbst dazu tun kannst. Vllt. bedeutet es in diesem Falle deine Ernährung umzustellen oder früher zu Bett zu gehen. Der Satz „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“ trifft das sehr gut. Nur sitzen und hoffen reicht nicht. Tiefes Vertrauen hingegen schon.

Je mehr Du Deine Wünsche so fühlen kannst, als wären sie bereits erfüllt, desto eher hat Dein Unterbewusstsein eine Arbeitsrichtung – es ist wie ein Wegweiser dorthin. Wichtige Wünsche reduziere auf die Essenz und nimm Dir die Zeit dies jeden Abend während der Raunächte als bereits erfüllt zu fühlen. Dabei kann es durchaus sein, dass sich diese verändern. Vielleicht erkennst Du, dass etwas anderes den Wunsch auslöste, was viel tiefer ist oder dem ganzen etwas vorausgeht, was zuvor Raum benötigt. Dann nimm Dir diesen. Manch ein Wunsch ist auch plötzlich nicht mehr wichtig, da wir uns wandeln. Und das ist gut so.


Beginn der eigentlichen Raunächte/der 12 Los- oder auch Wunsch-Nächte

Nacht vom 25. auf den 26. Dezember

Herangehen

„Bin ich klar und präsent?““

Anerkennen dessen, was ist, Klarheit, Hinsehen, "wahr"- nehmen, zur Quelle zurückkehren, sich verbinden, klarer Selbstausdruck und verbale Artikulation

Mein Geist ist wach und klar – ich bin absolut präsent verankert im gegenwärtigen Augenblick.

Räucherung
  • Elemi – klarer Ausdruck, Umsetzungsenergie, nicht nur Träumen, auch ins Tun gehen, positiv gelebte maskuline Energie, formulieren was gemeint ist, sich selbst würdig vertreten
  • Euklyptusblätter – Wachheit, Bereitwilligkeit hinzusehen, was aus sich selbst heraus da ist, Konzentration, die Blätter alle Eukalyptusarten können geräuchert werden
  • Apfelminze (die einzige Minze ohne Menthol) – auf Sand- oder Ton-Isolation räuchern, sanfte Hinwendung zum Jetzt, wenn Du Dich im Träumen verloren haben solltest
Ätherische Öle
  • Myrte – fokussierte Kraft und klares Hinsehen – was ist wahr? Lineare Bewegung für das Zusammenhalten der Kräfte und die Umsetzung der Wünsche, steht auch für Reihneit
  • Zypresse – Geradlinigkeit, Aufrichtigkeit, Bereitwilligkeit zur Wahrheit, Zusammenhalt aufrichtender Energiestrukturen, Selbstachtung
  • Kampfer – wache Präsenz, gebündelte Kraft und Klarheit im Weg nicht in der Schwangerschaft, Stillzeit und für Kinder, bzw. bei Epilepsie), stark reinigend & erweckend - wem das zu stark ist, kann alternativ Cajeput verwenden
Themen

Wenn du magst, betreibe heute eine Art der inneren Bestandsaufnahme. Be- und verurteile weder Dich, noch andere, sondern nimm einfach nur an. Was ist gut und stimmig, was bedarf der Veränderung? Wir sind so konditioniert alles irgendwie finden zu müssen, gut, schlecht, so mittel. So versäumen wir womöglich die Essenz, nämlich wahrzunehmen, was es überhaupt ist, aus sich selbst heraus – ohne unser Urteil sozusagen Das „Wie“ ist wesentlich. Ohne das Durchdringen des Wie wird es kein Verständnis geben und damit auch keine reelle Handlungsebene, sondern nur Re-Aktion auf Aktion. Was, wenn unser Urteil nicht wirklich viel wert ist. Was, wenn es darum womöglich gar nicht geht? Irgendwie hat das auch etwas Erleichterndes oder gar Befreiendes. Um klar zu sehen ist es wichtig klar im eigenen Selbstausdruck zu sein. Formuliere ich mich verständlich, sage ich, was ich meine. Auch die Frage ob ich ehrlich bin spielt mit hinein – ehrlich zu mir selbst zu sein ist die Grundlage auch ehrlich zu anderen sein zu können. Wo mache ich mir also etwas vor, vllt. aus reiner Gewohnheit?

Historisch

Wichtel halfen den Menschen im Haushalt und in den Ställen, erledigten deren Angelegenheiten, manchmal sogar noch während der Mensch noch schlief in vollkommener Mühelosigkeit. Ein schöner Brauch ist es bis heute zu wichteln, also dem anderen kleine Geschenke der Freude und im Idealfall auch ohne eine Gegenleistung zu erwarten, zu machen. Geblieben ist beim klassischen Wichteln der Aspekt, dass wir oft nicht wissen, wer uns da eigentlich beschenkte. Wie könntest Du ein Wichtel sein – ohne Absicht und Hoffen auf Gegenleistung (auch nicht Deines „Karmakontos“) etwas helfen, dazutun, beisteuern? Wem kannst Du eine Arbeit abnehmen oder den Einkauf mitbringen, den Hof schippen oder einfach nur wohlwollend an ihn/sie denken?

Ritual

Notiere das in Dein Raunachttagebuch, um die Fähigkeit zu nähren, klar zu sehen, wach und präsent zu sein - wenn Du magst in 2 Spalten. Links alles, was wahrhaft stimmig, kraftvoll und gut ist. Alles, was Du anerkennen kannst, was Du liebst, was Dir zuteilwurde in Deinem Leben. Rechts alles, was nicht stimmig ist, was Dir Kraft raubt oder der Veränderung bedarf. Sei ehrlich mit Dir selbst und lass alle Schönfärberei, rede Dir (und anderen) nichts ein, sondern schau genau hin, um neue Wege zu initiieren. Ein reinigendes Bad im Eukalyptus kann Dir dabei helfen klar zu sehen. Diese Nacht steht symbolisch für den Februar des nächsten Jahres – was wird da anstehen? Wo möchtest du bis dahin gerne stehen?

Für morgen: alles erledigen, was ansteht, damit Du Zeit für Dich hast.


Nacht vom 26. Dezember auf den 27. Dezember

Herangehen

„Wer bin ich ohne jede Identifikation im Außen?“

Nacht des Neubeginnes, Kontemplation, Stille, in sich ruhen, das Sein erleben, was bin ich ohne meine im Alltag geschaffenen Identitäten

Meine Geburt ist Daseinsberechtigung genug – ich muss nichts dafür tun, nichts leisten, um da sein zu dürfen.

Räucherung
  • Guggul: Zentrierung im Selbst, ankommen im Moment, das Selbst erfahren
  • Palo Santo: Bündeln aller Aspekte, die sich in der Außenwelt verloren haben, um mich zu komplettieren – Holzstangen können direkt angezündet werden, danach in eine feuerfeste Schale legen
  • Zedernholz: Loslassen aller Identifikation im Tun, ankommen im Sein
Ätherische Öle
  • Zeder Atlas – eine herbe Zeder, die hilft, in der Ruhe zu bleiben, meditativ und bewahrend
  • Lavendel – bringt alle zerstreuten Nervenenden zusammen, so dass wir ganz zur Ruhe kommen können und die Kostbarkeit des gegenwärtigen Augenblickes spüren können
  • Mandarine – herrlich harmonisierender und auch ein klein wenig tröstender Duft, der uns vermitteln kann, dass alles gut ist in dieser Welt, alternativ Orange oder Tangerine verwenden
Themen

Das Sein erfahren, ohne Aktionismus, ohne Definition, ohne Wollen oder Müssen. Diese Dinge werden nicht mit dem Kopf und auch nicht in einem kreierten Ritual erfahren, sondern aus dem Sein heraus. Komm bei Dir selbst an. Es ist die Stille, die unsere Heimat darstellt. Dorthin kehren wir in dieser Nacht zurück, wie in einen Schoß der Geborgenheit, der Verbundenheit und der Fülle. Dort regenerieren wir zutiefst und unsere Kreativität wird darin geboren. Wenn wir nicht lernen zumindest ab und zu in den Urgrund des Seins hinabzutauchen und gänzlich zu entspannen, brennen wir aus. Erschöpfend wird es, wenn die Kräfte aus uns selbst stammen, aus unserem persönlichen und daher begrenzten Reservoir. Binden wir uns an das große Ganze an, sind die Kräfte unermesslich und endlos, tiefgründig und weit. Erfahre Dich wie ein Samenkorn - in seinem Potential in Vollkommenheit erblühen zu können, jetzt aber noch ganz in der Ruhe verankert.

Ritual

Diese Nacht ist für die Zwiesprache mit Dir selbst und tiefe Meditation bzw. Kontemplation gedacht, um Dich zu versenken in Stille und purem Sein. Wenn es Dir möglich ist, ziehe Dich ganz zurück und erlaube Dir nichts zu tun, sondern einfach nur da zu sein, um zu spüren, was aus sich selbst heraus da ist - ohne jedes Sollen oder Wollen. Bereite diesen Tag wenn möglich vor, indem Du alles worum Du Dich sonst zu kümmern hättest für Dein 1 Tages Retreat im Vorfeld geregelt hast. Wenn Du magst schreibe in Dein Raunachttagebuch an welchen Identitäten Du Dich festhältst und welche Dir zugedacht werden – welche Position hast du als Frau/Mann, als Partner/in, als Mutter/Vater, als Kind, als Arbeitende/r/Arbeitgeber/in, als Bürger/in, als was auch immer – welchen Positionen hast Du eingenommen, was bestätigt Dich in dem, was Du gerne darstellen magst, was fühlt sich unbequem an? Und was von Dir bleibt übrig, wenn Du alle diese Identifikationen loslässt.


Nacht vom 27. Dezember auf den 28. Dezember

Herangehen

„Wo mache ich es mir (oder anderen) noch zu schwer?“ bzw. „Wie geht es meinem inneren Kind?“

Verbinden mit der Leichtigkeit und der Freude

Ich erlaube mir ein Leben in müheloser Leichtigkeit und gelebter Lebensfreude.

Räucherung
  • Styrax(rinde oder sirup) - vermittelt Leichtigkeit und sinnliche Freude am Dasein
  • Manna - die Blättchen trocknen und auf die isolierte Kohle legen, vermittelt warme Harmonie und geteilte Freude, auch zum Naschen sehr lecker, dazu einfach die Trenn-Blättchen zwischen den Samen ablecken
  • Opoponax - balsamisches, erdverbindendes Harz, welches Vertrauen an die Unbeschwertheit binden kann
Ätherische Öle
  • Limette – lebendige, vitale Frische mit freundlicher Aufmerksamkeit und beschwingendem Elan, alternativ Litea oder Lemongras verwenden
  • Vanille echt (!) – harmonisierend, einhüllend auf emotionaler Ebene, nährend bei Mangelgefühlen aller Art
  • Kakao echt (!) – bindet an die Sehnsüchte des inneren Kindes an, wenn man den Duft mag – die verdünnte „Light“ oder "10%" - Variante reicht hierzu aus (fertig zu kaufen oder selbst zu mischen in Bio Weingeist)
Themen

In dieser Nacht geht es um die Verbindung mit dem inneren Kind. Erinnere Dich an Deine Träume als kleines Mädchen, als kleiner Junge. Wie hast Du damals die Welt begriffen, als Du noch vollkommen offenen Herzens geschaut hast? Vielleicht hast Du ein paar Kinderbilder oder Deine alten Kinderzeichnungen. Nimm sie zur Hand und erlaube Dir ganz zu fühlen. Wie ging es Dir als Kind und wie siehst Du das Kind von damals mit den Augen der/des Großen von heute? Gibt es Aspekte des Mangels aus der Kindheit, die Du Dir heute erfüllen kannst? Was hat Dir damals Freude bereitetet? Probiere es aus – gehe schaukeln, mache eine Kissenschlacht, lache mit anderen oder alleine, erfreue Dich an den Tieren und der Natur, mache scheinbar „nutzlose“ Dinge einfach zum Spaß wie Zwergenhäuschen im Garten bauen oder Steine kunstvoll stapeln bis der Turm zusammenbricht. Erlaube Dir, die zarten und auch die leisen Seiten in Dir wieder zu finden und diese zu achten und anzuerkennen, auch wenn Du jetzt ein ernst zu nehmender Erwachsener bist. Erfahre, wie befreiend die kindlichen, die leichten, auch die albernen, vor allem aber die wertfrei betrachtenden Anteile in Dir sind. Seih wieder neugierig, offenherzig, wach und freudvoll.

Historisch

In den klassischen Raunächten war das Glücksspiel verboten, sprich das Kartenspiel um Geld. Wer es dennoch tat, konnte seinen Verstand einbüßen. Es galt in dieser Nacht zwar auch die spielerische Aspekte zu integrieren, jedoch nicht unter dem ernsthaften Zwang des Geldes und der Gier.

Ritual

Finde ein Kinderbild von Dir, welches Du gerne hast und sende dem Kind in Dir Deine ganze Herzensliebe und bedingungslose Unterstützung des Erwachsenen der Du heute bist. Solltest Du keines halben, zeichne Dich so wie Du Dich damals wahrnahmst oder nimm notfalls ein stellvertretendes Foto oder ein Symbol. Stelle das Bild auf und sende ihm jedes Mal einen Flugkuss, wenn Du daran vorbei gehst. Verbinde Dich mit dem Kinde in Dir meditativ und überflute es mit all Deiner Liebe, so dass es seine schönsten Seiten entfalten und dabei ganz nebenbei Dich als erwachsenen Menschen inspirieren kann – denn das innere Kind ist ganz dicht am Potential Deiner Kreativität. Falls Du Spas daran hast, zeichne mit der linken Hand, wenn Du Rechtshänder bist, oder mit der rechten, wenn Du Linkshänder bist, ein Bild, wie Du Dein inneres Mädchen /Deinen inneren Jungen siehst – bzw. wie sie/er sich selbst sieht. Du kannst das Bild zu Deinem Kinderfoto hängen und ebenfalls mit Deiner Liebe aktivieren und unterstützen. Emotional lösende Momente wirken nicht linear, daher hat das eine große Kraft, auch rückwirkend. Und nicht nur für Dich, sondern für Deine ganze Familien-Konstellation und Deine eigenen Kinder. Es wirkt wie ein Kiesel im Wasser, der seine Kreise zieht.


Nacht vom 28. auf den 29. Dezember

Herangehen

„Was darf sich im wahrsten Wortsinn in Wohlgefallen auflösen?“
Nacht der Wandlung / Transformation, Lösungen finden, Themen beenden und befrieden, Ausgleich schaffen

Lösung findet auf tiefster Ebene statt – jetzt!

Räucherung
  • Salbeiarten – weißer oder Gartensalbei (riecht fast so, als ob gekifft werden würde. Daher musst Du entscheiden, wie wichtig Dir ist, was Deine Nachbarn denken) – stark reinigend und die transformierenden Kräfte unterstützend
  • Minzearten – klärend und zentrierend in dem, um was es aktuell wirklich geht
  • Menthol – supersparsam verwenden (Stecknadelkopfgröße), die frischeste aller Räucherungen, erweckend, klärend, geistig ausrichtend und stark reinigend – nicht in der Schwangerschaft, Stillzeit, mit Kindern oder Tieren verwenden, auf naturreine Qualität achten (vom Laien optisch nicht zu unterscheiden, den Händler daher ggf. nach Analyse fragen)
Ätherische Öle
  • Kampfer – erweckt den Geist und die klare, wache Präsenz im unwiderbringbaren, jetzigen Augenblick – nicht in der Schwangerschaft, Stillzeit, mit Kindern oder bei Epilepsie verwenden
  • Zirbelkiefer – klarer Standpunkt bei vollem Bewusstsein über die eigenen Kräfte in gleichzeitiger Ruhe und dem Selbstverständnis des Seins
  • Salbei – siehe oben, als ätherisches Öl noch reinigender, als Räucherwerk stärker absorbierend – gleiche Einschränkung, nicht. in der Stillzeit anwenden
Themen

Klärung und Lösung initiieren, sich zentrieren, um zu erfahren, um was es wesentlich geht in Deinem Leben, dieser Phase oder dem kommenden Jahr. Gemäß dem Leitsatz "Wenn Du nicht Teil der Lösung bist musst Du Teil des Problems sein". Was braucht es an "to do´s", um Wünsche verwirklichen und Träume etablieren zu können. Bereiche, die frischen Wind benötigen, hast Du im Vorfeld bereits erkennen dürfen. Dies ist eine gute Nacht (Abend), um tatsächlich Strukturen zu gestalten - ggf. sogar ein Projekt für jeden einzelnen Monat. Heute ist lineares Denken wunderbar und ergebnis-, bzw. lösungsorientiertes Herangehen. Was sind Deine Projekte im kommenden Jahr – was braucht es dafür – sogar einen Business-Plan könntest du heute erstellen.

Kläre dein Umfeld, es muss ja nicht alles heute getan werden, aber werde Dir bewusst, wo es der Klärung bedarf – sei ehrlich. Wo warst Du vllt. nicht nur Opfer, sondern Täter? Wo hast Du andere übergangen oder deinem Ego die Zügel in die Hand gegeben?

Ritual

Setzte Dich zur Meditation, bzw. lege Dich hin. Atme weißes Licht in alle Zellen Deines Körpers ein und blaues Licht aus allen Poren Deiner Haut aus, so lange, bis auch das ausgeatmete Licht strahlend rein ist. Dein Körper beginnt von innen zu strahlen, als ob Du ein Licht angeknipst hättest. Körperliche Beschwerden lösen sich wie Wölkchen am Himmel auf - Du hältst auch diese nicht länger fest. Wenn Du magst, spüre dem versteckten Nutzen nach, der sich in Deinem persönlichen Leiden, bzw. Deiner Leidensbereitwilligkeit verbirgt. Was hast Du unbewussterweise davon, krank zu sein. Oder hältst Du anderweitig am Leiden fest? Visualisiere Deinen Körper, aber auch Dein Leben in der strahlenden Schönheit, wie Du es Dir aus ganzem Herzen wünschen würdest in tiefer Selbstliebe und in tiefem Frieden mit Dir selbst. Nimm Dich ganz und gar an und lass alles hadern los - mit Dir selbst und mit anderen.

Historisch

Viele Anliegen wurden den alten keltischen und germanischen, z.T. auch römischen Gottheiten erzählt, um sich selbst über die eigene Position klar zu werden, sich von Schuld frei zu sprechen (später in sog. Ablässen geschickt vermarktet) oder um dafür Unterstützung zu erbitten. Je nach dem, welcher Kraft es bedurfte, konnte die entsprechende Gottheit angerufen werden oder dessen Stellvertreter in der Pflanzenwelt. Wotan oder Odin – erst wilder Kriegs- und Todesgott später Gott der Weisheit (so ist das manchmal mit den jungen Männern, die erst reifen müssen), wenn es Kraft und Mut brauchte, Freya zur Unterstützung der Liebe und Fruchtbarkeit (in jeder Hinsicht), Frauen und Kinder, Thor als Donnergott und Schutz der Riesen für das Durchsetzungsvermögen und Schutz der Landwirte, Der blinde Gott Hödur konnte die inneren Werte des Menschen erkennen, da er ihr Äußeres nicht sah, Heimdall hatte die Aufgabe die Götter selbst zu schützen und die Brücke zwischen Menschen- und Götterdasein zu bewahren. Tyr ist der Gott des Rechtsspruches. Loki hingegen ist der listige Gott der Räuber und Lügner. Die gemanische Göttergeschichte ist schier unendlich und reichlich intrigengeladen.


Nacht vom 29. auf den 30. Dezember

Herangehen

„Was benötige ich, um mich geborgen und beschützt zu fühlen?“

Schutz, Einstehen, Potenzierung, Erntedank, Dank für das, was war und Dich zu dem gemacht hat, was Du heute bist

Ich unterstütze mich bedingungslos selbst, indem ich jede Form der Selbstsabotage loslasse.

Räucherung
  • Wacholderbeere – Aufrichtende, klärende Räucherung, die uns sehr stabile und verlässliche Qualität lehrt und energetischen Schutz anbietet, Abwehr stärkend, auch im übertragenen Sinne
  • Fichtensprossen – Klare Wahrnehmung und zentriertes zu sich selbst stehen, reinigend und Nervenkraft bündelnd
  • Lorbeer – gute Schutzräucherung, wenn es darum geht sich abgrenzen zu lernen – zur Not einfach ein trockenes Blatt auf den Ofen oder ganz kurz den Herd legen, um es sogleich wieder herunterzunehmen
  • Gewürznelke – Notfallräucherung, wenn Du Dich angegriffen fühlst von Energieräubern oder durch irritierende Erlebnisse, dazu eine Nelke mörsern und den Körper damit von oben nach unten räuchern
Ätherische Öle
  • Vetiver – es kann auch gut die verdünnte „Light“ Version eingesetzt werden, stark erdend, verwurzelnd, hilft sich zu zentrieren und zu spüren, nährt das Urvertrauen
  • Wacholderholz – ähnlich der Räucherung, s.o., jedoch als Holzöl noch mehr mit dem Thema: zu sich selbst stehen, sich würdevoll vertreten und Ausdauer bzw. Umsetzungskraft zeigen, nicht in der Schwangerschaft, Stillzeit oder mit Kindern anwenden
  • Sugandh – herbes Öl, selten zu bekommen, aber von hervorragend ausrichtender Wirkung vor allem, wenn selbstzerstörerische Tendenzen zugrunde liegen, Süchte aufgegeben werden müssen oder negative Konzepte neu überdacht werden wollen (wenn das nicht zu bekommen ist, nimm eine Zeder)
Themen

In dieser Nacht geht es darum das mit Kraft zu nähren, was Dich nährt. Was nährt Dich wirklich? Auch die Frage, wie ernährst Du Dich, kann Teil der Reflektion sein? Es geht darum stabil zu stehen, einzustehen für das was Wesentlich ist und was Du wirklich möchtest.

Auch geht es darum Dich frei zu machen von selbstsabotierenden Zweifeln oder Fallstricken, die Du Dir selbst stellst oder anderen erlaubst, Dir zu stellen. Löse Dich bewusst von alten Bindungen, die Dich nicht unterstützen in dem, was Du wirklich bist. Frei dem Leitsatz:  "Man darf die Schuld manchmal auch mal bei anderen suchen.". Gerade (hoch-) sensible zweifeln immer zuerst an sich selbst. Dazu gehört es, das Energetische zurück zu geben, was nicht Dir gehört – in diesem Fall die negativen Glaubensmuster oder Verhaltensformen der Familie, der Sippe, der Ahnen, die in irgendeiner Form in Deiner DNA verankert sind. Auch gilt es das zu reflektieren, womit Du Dich selbst sabotierst: Süchte, Ersatzbefriedigung, Rausch, so tun als ob – was ist noch inhaltslos und leer – was ist bereits erfüllt und Du kannst dankbar dafür sein? Wie gehst Du mit Deinem Kräftehaushalt um? Was tust Du nur, weil Du glaubst, „das macht man so“, weil es andere/Deine Familienmitglieder von Dir erwarten ? Was ist dabei ok für Dich und worin übergehst du Dich selbst? Worin übergehst Du die Signale Deines Körpers – welche Anzeichen zeigt Dir Dein Körper klar und deutlich?

Historisch

Es gibt unzählige Sagen und Geschichten um die fragile Angreifbarkeit des Menschen – ganz besonders in den stockdunklen Raunächten. Mit vielen Regeln versuchte man diesem Wahnsinn zu entkommen, welchen die Angst heraufbeschwören kann. Die Raunächte heißen auch die Wolfsnächte, denn diese schlichen sich in der kargen Jahreszeit futtersuchend nahe an die Siedlungen. Der Wolf ist verbunden mit dem Reich der Toten und mahnt uns nicht nur der Sterblichkeit der Tiere, sondern erinnert uns auch an unsere eigene Sterblichkeit. Das Leben ist endlich – egal welche Deals oder großartigen Ablenkungsmanöver wir initiieren. Da ist keine Zeit für ein „so tun als ob“. Ein Aspekt der Angst vor Hexen war nicht nur dass sie einen (meist Mann) verzaubern können, der dann dem Wahnsinn anheimfiele. Auch, dass sie als „Hägse“ (kommt von Hag – die Hecke, also die Heckenreiterin) zwischen den Welten wandeln konnte und all diese Spiele und Ablenkungsmanöver leicht durchschaute. Früher wie heute mag es keiner gerne, wenn die mühevoll aufgebauten Scheinwelten erkannt und womöglich sogar benannt werden. Was diffuse Angst mit Menschen machen kann, zeigt die grauenvolle Geschichte der Hexenverfolgung deutlich. Auch wie arglose Menschen leicht instrumentalisiert werden können ist immer wieder erschreckend. Mitläufer, die sich in der Gruppe stark fühlen gab und gibt es immer. Auf Angst bauen sich bis heute ganze Glaubenskonzepte auf.

Ritual

Visualisiere Deinen Körper, nachdem Du zur Ruhe gekommen bist - z. B. durch ein Yoga Nidra (vgl. dazu Yoga Nidra unter Myriam Veit die geleiteten Körperreisen) oder eine andere Art der Meditation oder Körperarbeit. Stelle Dir dann alle Dich an was oder wen auch immer bindenden Fallstricke vor und nimm Dir notfalls visualisiertes Werkzeug, um Dich davon zu befreien. Du kannst das ganz in Ruhe und in Liebe tun, Du kannst aber auch (selbst-) bestimmt agieren, wo es nötig ist. Trenne Dich von allem, was Dir Energie absaugt. Gehe gründlich Deinen gesamten Organismus durch und lasse bereitwillig los. Auch Partner und Kinder ab einem Alter von 8 Jahren können gut abgelöst werden. Das heißt natürlich nicht, dass Du nicht mehr gut für sie sorgen würdest! Sondern vielmehr, dass Ihr zu wahrhafter Begegnung frei werden - auf Augenhöhe, von Herz zu Herz und frei von unbewussten Deals oder auf Ebene von Verletzungen. Lass Dir Zeit. Wenn Du fertig bist, verbrenne alle noch verbliebenen Verbindungsschnüre in Deiner Vorstellung in einem großen Feuer. Danach sende heilendes Licht in die eventuellen Verletzungen, die Du wahrgenommen hast. Handle immer selbstbestimmt. Du bist der Mensch, der bereit war, dies zuzulassen und jetzt bist Du der Mensch, der sich davon befreit. Lass alle Gefühle von Schuld los und komme voll und ganz in Deinem Erwachsensein an.


Nacht vom 30. auf den 31. Dezember

Herangehe

„Was inspiriert mich wirklich? Was ist Kunst?“

Inspiration, Feuer, Wahrhaftigkeit, Zuversicht, (Selbst- ) Vertrauen und Innigkeit, die Zukunft positiv „informieren“; Kunst und Kultur, die Musen

Ich vertraue mir selbst und dem Leben zutiefst. Ich gebe mich hin.

Räucherung
  • Mastix – erhellend, erfrischend, unterstützt Rituale, die Deiner möglichen Zukunft die Richtung weisen
  • Vetiverwurzel – erdend, verwurzelnd, bietet Halt, kann gemischt werden, da pur nicht so spannend im Duft
  • Labdanum – bestärkt das Urvertrauen, bringt Tiefe und Wahrhaftigkeit
Ätherische Öle
  • Patchouli – beschützend, nährt die mütterliche Wärme und das Geborgenheitsgefühl, erdverbindend
  • Tangerine – ein positiv stimmendes Öl, welches Dir hilft freudig nach Vorne zu sehen, motivierend, aber ruhig
  • Ho-Blätter (Ho-Sho) – unterstützt die Kraft der Zuversicht und der Umsetzung mit wundervoller, innerer Ruhe und einer guten Selbstwahrnehmung
Themen

Wofür stehe ich ein, wofür stelle ich mich hin? Welches Feuer brennt in mir, was will verwirklicht werden und was nährt mein Feuer? Was brauche ich, um mein kreatives Potential zu leben in meiner ganzen Kraft und Freude? Worin vertraue ich mir selbst zutiefst? Was ist Kunst? Womit inspiriere ich die Welt und was hinterlasse ich, wenn ich einst gehe? Und was kann ich wirklich. Was kann ich vielleicht (noch) nicht, macht mir aber Freude zu tun – insbesondere im musischen Bereich. Vielleicht hast du Freude daran, Dir ein thematisches Bild der Zukunft zu entwerfen und dieses auch zu Papier zu bringen. Ganz gleich welche Technik Du wählst, ob realistisch oder abstrakt, symbolhaft oder strukturell. Just do it… Wenn Du glaubst keine künstlerische Gabe zu besitzen, male absichtslos mit geschlossenen Augen oder tanze oder singe.

Historisch

Volksgenössische Kunst hatte oft starken Symbolcharakter – was sich ganz besonders auch in Märchen widerspiegelt. Es gibt unzählige, historische Märchen, die Bezug zu den Raunächten haben. Sterntaler natürlich vorneweg, aber auch Frau Holle gehört dazu, Knecht Ruprecht, das Mädchen mit den Schwefelhölzern und weitere unbekanntere. Die Kirchenbilder u.a. auf den Altären hatten viele Symbole, die ganze Geschichten und Mythen darlegen konnten. Auch Wappen zierten diese Symbole.

Ritual

Nimm Dir Zeit für Dich selbst, gehe in die Sauna, in den Wald oder was immer Dir entspricht, um Dich ganz zu spüren. Habe ein "Date" mit Dir selbst. Komme bei Dir an, unterstütze Dich selbst gut, sei ehrlich mit Dir. Reflektiere, was Dein künstlerisches Potential und Deine Kreativität wirklich nährt. Wenn Du magst - notiere das. Lass los, was Dich nicht nährt und triff Deine Entscheidung ganz bewusst. Lass alles verantwortlich machen irgendwelcher Umstände ein für allemal los. Lass alle Ausreden fahren und schaue, was es an praktischen Dingen braucht, um das Leben zu beginnen, welches Du Dir wünschst. Muss noch etwas getan, geklärt, gereinigt werden? Nimm wahr, worin Du Dir selbst ein Bein stellst und vergib Dir selbst zutiefst und in allen Punkten. Wenn Du möchtest finde, gestalte oder zeichne ein Symbol Deiner Vergebung. Besonders gut eignet sich der Abend in freier Natur dazu, wenn das für Dich machbar ist. Dazu lass an die Oberfläche kommen, was im Untergrund noch gut verdrängt vor sich hin schwelt. Nimm auch Unfähigkeit an: alles, was schief gelaufen ist. Liebe Dich selbst, trotz allem (und gerade deshalb) ganz und gar in dem Wissen, daraus erwachsen zu sein. Lass das Leid los in jeder Hinsicht, auch das, mit welchem Du Dich selbst bestrafst. Wer systemisch oder energetisch arbeitet, findet hier noch mal eine gute Nacht zur Lösung der Fallstricke und vermeintlichen Hindernisse. Die Raunächte sind von besonders potenter Heilkraft durchflutet – was braucht noch Heilung, woran hältst Du nur noch aus Gewohnheit fest.


Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar

Jahreswechsel / Silvester /Neujahrsnacht/letzter Tag des gregorianischen Kalenders/Losnacht

Herangehen

„Wie lade ich das Schöne in mein Leben ein?“

Willkommen heißen, orakeln, ausrichten, Wege ertasten, das Neue einladen, Offenheit leben

In vollkommenem Vertrauen gehe ich meinen Weg in Liebe und Verbundenheit.

Räucherung
  • Duftrosenblüten – unbedingt isoliert räuchern (siehe S. ….), damit der zarte Rosenduft sich entfalten kann, der inspirierend und sinnlich wirken kann, das Herz öffnet und Zartheit erlaubt, alternativ kann Benzoe verwendet werden
  • Orangenblüten - z. B. an Styrax(rinde) – lädt das liebliche, das Süße in dein Leben ein, wenn Du Dir wünschst, dass es ab sofort müheloser gehen darf
  • Copal gold – schöner Orakelduft, der die lichtvollen Kräfte ruft und die Stimmung zu heben vermag
Ätherische Öle
  • Ylang Ylang – sehr sinnlicher und trotzdem beruhigender Duft, wundervoll festlich, wenn Du Dich gerne zeigen magst, in Deinem „neuen Ich“ – wenn Du Deine Ruhe brauchst, wähle einen anderen
  • Mandarine – harmonisierend und freudvoll stimmend auf das, was da kommen mag, schön für Feste, da es so gut wie jeder mag, alternativ Orange
  • Bergamotte – ein einzigartig ausbalancierender Duft – wenn Du zu schnell bist, beruhigt er Dich, wenn Du apathisch und zu langsam bist, mobilisiert er, einstimmend auf ein gutes Jahr in innerer Balance
Themen

Das Neue, über das Du Dir in den letzten Tagen bewusst geworden bist, willkommen heißen. Den Kräften, die Du einladen möchtest Raum geben, so dass sie sich gerne nieder lassen. Räuchere jeden einzelnen Raum mit der Intention was dort stattfinden soll - z.B. gesunde Ernährung in der Kühe, harmonisches Miteinander im Wohnzimmer, kreative Prozesse am Schreibtisch und guter Sex im Schlafzimmer.

Wenn Du das Gefühl hast, dass etwas fehlt in Deinem Leben, dass etwas nicht erfüllt ist, dann spüre dieser Qualität am Tage nach, um dem zum 12.00 in der Nacht Uhr Wunsch alle Kraft geben zu können. Gehe in Deine 100 % ige Eigenverantwortlichkeit für all Dein Denken, Dein Tun und Dein Empfinden.

Erlaube Dir, Dich in allen Aspekten ganz klar zu sehen - in den Wundervollen und Feinen, aber auch in denjenigen, die vielleicht noch Heilung oder Transformation benötigen. Du bist wandelbar, Veränderung ist möglich. Wenn man noch nicht weiß, wohin die Reise geht kann auch das Orakeln Klarheit geben. Nichts davon ist dann in Granit gemeißelt, aber Du kannst Deinen eigenen Empfindungen und Gedanken auf die Spur kommen. Gestalte es Dir schön und ansprechend, innen und außen, damit die lichten Kräfte Freude haben, sich bei Dir nieder zu lassen. Wenn Du magst entzünde Kerzen (am besten Pflanzenstearinkerzen) und deine Duftlampe mit hochwertigen ätherische Ölen, das freut auch die Ätherwesen. Schau, dass es Deinen Anvertrauenten, Deinem Umfeld, Deinen Kindern, aber auch Deinen Tieren und Zimmerpflanzen bzw. denjenigen in Garten und auf dem Balkon gut geht.

Historisch

Die klassische Orakelnacht: Bleigießen hat bis heute Tradition und es gibt auch ökologisch vertretbarere Alternativen mit Wachs o.ä. Auch andere Orakelbefragungen oder Losen/Lüsseln waren beliebt, wie Weissagungskarten und Tarot, und sind es bis heute.

Das Feuerwerk und auch die imposanten Feuerräder, die zu Tale gerollt wurden, gehen auf die Germanen zurück zur Vertreibung der dunklen Mächte. Wichtig ist auch der sog. Kehraus, d.h. allerspätestens bis Silvester musste das ganze Haus geputzt gewesen sein, in jedem Fall wurde die Stube noch ausgefegt, damit alles bereit ist für das neue Jahr. Auch das Räuchern war hier von ganz besonderer Wichtigkeit – das Alte binden und Loslassen, das Frische und Wache einladen. Mit schauerlichen Masken und viel Lärm wird das alte Jahr vertrieben. Auch ist es in dieser Nacht legitim gewesen, den anderen die Meinung zu „geigen“, wenn das Orakel im Familienkreise ausgelegt wird oder hinter dem Schutz der Maske.

Ritual

Schreibe einzelne Schlagworte auf ein Stück Papier oder Holz mit Qualitäten, die Du Dir für das kommende Jahr ganz persönlich, aber auch weltweit wünschst. Dann bringe diese zu einem Kraftbaum Deiner Region. Wenn es Dir möglich ist, setze Dich zu diesem Baum und meditiere mit seiner Wesenheit, nimm sie einfach nur wahr. Nimm Deine Begriffe in Deiner Vorstellung so wahr, als ob sie bereits erfüllt wären und empfinde dies auch zutiefst.

Wenn du magst, bereite ein Glas vor, in welches Du im kommenden Jahr jedesmal, wenn etwas Anrührendes, Zauberhaftes oder Wundervolles geschieht eine kleine Erinnerung daran notierst. So befüllst Du dieses Glas bis zur Neujahrsnacht ein Jahr später. Der Glückstaler im Geldbeutel kommt daher, aber auch die Glücksbohne, wie es bis heute durch duftende und mit einem guten Wunsch besprochene, duftende Tonkabohnen oder auch eine andere Bohne symbolisiert wird.


Nacht vom 1. Januar auf den 2. Januar

Herangehen

„Empfinde ich mich selbst als Teil der Natur?“

Verbinden mit den Kräften der Natur, Naturbegegnung, Achtung, Erdung

Ich bin Teil der Natur und als solches ein hingebungsvoller Aspekt des großen Ganzen.

Räucherung
  • Alantwurzel – verbindet sanft mit den Kräften der Natur, lädt die Devas ein
  • Eibischwurzel – nährt die Hingabe an die Kräfte der Natur und die eigene innere Ruhe zu erfassen
  • Süßgras – lädt die lieblichen , die süßen und die leichten Kräfte in unser Leben ein
Ätherische Öle
  • Nagar motha – sehr erdendes Öl mit beruhigender Tendenz, um besser hinspüren zu können, stark verdünnen
  • Zedernholz Atlas oder Himalaya – lehrt das Verstehen der Natur und zentriert uns als Teil derselben
  • Latschenkiefer - vermittelt die Weite und Klarheit des Waldes und seiner Heilkraft
Themen 

In dieser bezaubernden Nacht geht es darum, sich bewusst zu machen, dass alles Leben untrennbar verbunden ist - alles, was Du tust hat Auswirkungen - Innen und Außen, Heute und Morgen, Oben und Unten. Wenn Du Dich heute Nacht ins Freie begibst, ist dies wie ein kosmisches Portal zur Verbundenheit mit den Kräften der Erdenmutter. Lass es Dir nicht nehmen, diese zu erleben, denn Du selbst bist ein Teil der Natur. Als solcher erfährst Du nicht die Natur dort außerhalb von Dir, sondern Dich selbst innerhalb derselben – Du bist ein Teil der Natur. Lange genug hat der Mensch sich unter dem schlecht interpretierten Leitsatz „mach Dir die Erde Untertan“ rüpelhaft verhalten, was uns ein Gefühl bescherte nicht Teil dieser Instanz zu sein und das auch noch mit schlechtem Gewissen, mangelnder Anbindung und Erdung.

Die Erdenkraft ist reine Mutterliebe, die alle Mangelgefühle zu revidieren vermag, sofern Dun Dich ihr ganz hingeben kannst. Reinen Herzens den Devas der Pflanzen, der Bäume, aber auch denen der Steine, sowie den Erdenhütern zu begegnen ist heute Nacht mit einem beeindruckenden Selbstverständnis möglich. Lass Dich ein auf das, was für Dich stimmig ist. Wenn Du keine Angst mehr hast, gehe in der Nacht raus, zumindest aber nach der Dämmerung und lass Dich von der Erde vertrauensvoll tragen.

Ritual

Wenn Du hinaus gehst, bleibe ganz bei Dir, ganz bescheiden und offenherzig. Nur wenn sich Dir die Kräfte der Natur offenbaren können, ist es möglich interpretationsfrei in Kontakt zu gehen. Bleibe also urteils- und wertfrei, um sehen zu können. Bereite kleine Geschenke vor, diese lieben die Devas - das können (Edel-) Steine sein (die nicht gewaltsam der Erdenmutter entrissen wurden, also keine Massenware aus dem „Esobedarf“), eine Räucherzeremonie, aber auch ein schönes Lied erfreut sie. Lass alles "Wollen" zu Hause und erlaube ihnen, sich Dir zu zeigen, wenn sie möchten. Dies kannst Du wahrnehmen, mit geschlossenen oder mit Glück, auch mit offenen Augen sehen. Vielleicht zeigen sie sich Dir aber auch erst im Traumbild der Nacht. Auch die Art der Kontaktaufnahme darfst Du ihnen überlassen - nichts ist richtig oder falsch. Und wenn sie das heute nicht tun, vielleicht morgen. Und wenn das überhaupt nicht Dein Ding ist, ist es auch völlig in Ordnung.

Historisch

Historisch waren Wetterorakel und -betrachtungen sehr wichtig und aussagekräftig für die Ernte und das Wesen des kommenden Jahres. War das Wetter der Raunächte vornehmlich klar oder gar sonnig, konnte man von einem ebensolchen Jahr ausgehen. Bei reichlich Winden ging man von turbulenten Jahren aus. Wenn man um 12.00 in der Mettennacht den Himmel sehen konnte versprach das ein gutes Erntejahr. „Mettenstern sieht der Bauer gern“. Sollten die Raunhächte nebellastig sein, ist auch von unklaren Phasen oder auch einfach einem nassen Jahr mit schlechten Ernten auszugehen gewesen. Donnerte es, war klar dass es galt acht zu geben, sowohl zwischenmenschlich, als auch den landwirtschaftlichen Alltag betreffend.


Nacht vom 2. Januar auf den 3. Januar

Herangehen

„Was kannst Du gut und was gibst Du gerne?“

Unterstützen, mehren, genießen, sich der Fülle erfreuen, Freundschaft, erkennen und ehren was wir haben, gerne Geben

Ich bin von Lebenskraft und Lebensfreude durchdrungen für all mein Denken, Tun und Sein. Ich bin ein Geschenk für diese Erde.

Räucherung 
  • Benzoe Siam oder Sumatra - das Schöne im Leben feiern, sinnliche Aspekte einladen
  • Tonkabohne – Reichtum auf allen Ebenen möglich machen, in Eigenverantwortung in Fülle gehen, auf isolierende Schicht Sand raspeln (vgl. Anleitung S….)
  • Colanuss – Freundschaft feiern und ins Tun gehen, mit der Fülle dessen, was Dir geschenkt wurde (in Mischung an Guggul) - ein schönes Geschenk ist auch diese mit einem guten Wunsch besprochene Nuss für Deine Liebsten, da sie der Freundschaft geweiht ist
Ätherische Öle

Cananga – die Fülle einladen auf allen Ebenen, sinnlich und im Alltag, sich selbst zeigen und in Kontakt mit der eigenen Schönheit gehen, Ylang Ylang kann genauso gut verwendet werden, da es sich um denselben Baum handelt, allerdings ist der reine Blütenduft noch üppiger und sinnlicher und daher machen Menschen zu stark
  • Rosmarin - die eigene Kraft leben und der Welt anbieten und schöpferischer Anteil derselben sein
  • Lemongras – heller, frischer und einladender Duft, der das Lichte einlädt in Dein Leben, auch wenn Du vielleicht nicht mehr daran glaubst, alternativ kann. Auch Litesa verwendet werden
Themen

Du hast viel geschenkt bekommen in den letzten Tagen - welche Fülle, welche Vielfalt, welche Tiefe. Was macht Dich ganz besonders glücklich? Es ist ein Gesetz der Fülle, dass sie fließen möchte. Innerer und äußerer Reichtum möchte in Bewegung bleiben, um lebendig zu sein. Was ist es, was Du gerne und freien Herzens geben kannst und willst? Was entspricht deiner Bestimmung zu geben? Welche Fähigkeiten wurden Dir in die Wiege gelegt? Was möchtest Du der Welt schenken? Was kannst Du gut und mühelos geben? Hast du Angst zu geben und Mangel zu erleiden, wenn Du teilst, was Du hast?

Lass los, was bei Dir zu viel ist, wo anders aber gut gebraucht werden könnte. Was braucht Deine Unterstützung, welche Freunde Deine Hilfe, welche Projekte Dein Engagement? Mache Dir auch Gedanken über Gerechtigkeit – wer hat viel und wer zu wenig. Erlaube Dir ein ökologisches, ethische Gewissen – wenn nicht wir, wer dann.

Sensible Menschen sind Schöngeister. Wo & wie kreierst du feine Stimmungen? Beschenke Dich, wenn möglich, mit hervorragendem Essen aus ethisch einwandfreier Herkunft von Deinen demeter oder Bioland-Landwirten vor Ort.

Historisch

Die Verbundenheit zu den Kräften der Natur war in den Raunächten ganz besonders stark ausgeprägt. Man sprach davon, dass man Tiere in diesen Nächten sprechen hören könne, wenn man gut hinlauscht. Die Vögel konnten von fernen Ländern erzählen, die man damals noch nicht so mühelos besuchen konnte, wie heutzutage. Man sagte, wenn ein Hund bellt, sollte man den letzten Gedanken zurück holen, denn dieser wäre richtig und wahr. Auch die Eisblumen am Fenster wurden anhand der Formen wie ein Orakel oder das Muster im Kaffeesatz gedeutet. Viele Eisblumen deuteten auf ein blumenreiches, also fruchtbares Jahr hin.

Aber auch den Menschen, die uns unterstützen, soll Dankbarkeit gezollt werden, was wir damals wie heute in Form von Weihnachtskarten und guten Wünschen zum neuen Jahr zelebrieren. Auch die Familienbande waren heilig in dieser Jahreszeit, gerade so wie wir es noch heut rund um Weihnachten wahren. Man machte sich Geschenke, Komplimente, plante aber auch anhand der Fähigkeiten schon das kommende Jahr sinnvoll.

Ritual

Nimm Dein Raunachttagebuch zur Hand und notiere in einer stillen Stunde bei Kerzenlicht, nachdem Du geräuchert und Dich verbunden hast, was Deine Fähigkeiten sind. Kennst Du Deine Fertigkeiten, Deine zwischenmenschlichen Kompetenzen? Anerkennst Du sie auch? Notiere alles, was Du geben könntest, auch wenn Du Dir das vielleicht im Augenblick noch nicht zutraust. Wenn es innere Hindernisse gibt, tue einfach einen Moment so, als gäbe es keine Angst, die Dich hindert. Notiere auch die Kleinigkeiten. Setze Dich dann hin, um meditativ die wichtigsten Punkte ganz in Dir aufzunehmen.


Nacht vom 3. Januar auf den 4. Januar

Herangehen

„Kannst Du die Wesenskraft Deines Gegenübers spüren und seinen Raum wahren?“

Anerkennung der Integrität des Anderen, Würdigung und Anteil nehmen, Vergebung, Freiheit schenken, Empathiervermögen

Wir sind verbunden von Herz zu Herz zu Herz – immer.

Räucherung
  • Muskatblüte – in die eigene Kraft gehen, um präsent das zu nähren, was wichtig ist, alternativ eine Prise Muskat räuchern, gerne in. Mischung mit Dammar, damit das nicht zu stark wird
  • Dammar – Verbundenheit spüren und aus ganzem Herzen leben, das Herz als Instanz der Wahrnehmung aktivieren. Wenn Du kein Dammar hast, verwende guten Weihrauch.
  • Kardamom – die Fülle dessen wahrnehmen, was mir widerfährt, und kreative Impulse daraus erfahren, der Duft wahrt Deinen Raum und erlaubt dem gegenüber seinen
Ätherische Öle
  • Zimt (Cassia oder Ceylon - beide stark verdünnen oder 2 T. in 1 ml Orange geben) – die Vielfältigkeit der Fülle nähren und di Inspiration darin annehmen
  • Bernstein – ein seltenes und sehr herbes Öl aus dem destillierten Harz, auch als Räucherung denkbar, um die Verbindung zur zurückliegenden Kraft aufzunehmen, sprich zu den Ahnen, z.B. bei Aufstellungs-, Ahnenarbeit oder wenn Du biografisch arbeitest (am besten in geeigneter Mischung)
  • Mandarine – schöner Duft, der die Fülle würdigt, gerade wenn es vielleicht nicht so einfach war anzunehmen, was Dir zuletzt widerfuhr
Themen

Diese Nacht steht unter dem Stern der Dankbarkeit für alles, was Dich zu dem gemacht hat, was Du heute bist. Dazu gehören positive Erfahrungen ebenso, wie vermeintlich negative. Denn gerade auch diese haben Dich geformt und gestärkt. Dies ist die Zeit Dankbarkeit zu formulieren - sei es tatsächlich ausgesprochen oder lediglich in Deiner Wahrnehmung. Auch Deinen Ahnen kannst Du für Dein Lebensgeschenk danken und um ihren Segen bitten. Würdige die Dinge und Begebenheiten, die Begegnungen und Erfahrungen, die Dich zu dem machten, was Du heute bist. Gib kleinmütige Gefühle des Neides und der Missgunst frei, indem Du die mit Achtung und Respekt ersetzt. Groll ist ein Band, das in beide Richtungen fesselt. Halte niemanden fest, versuche Menschen nicht zu bewegen Dinge zu tun, die Du gerne von ihnen hättest, benutze sie nicht für Deine eignen Interessen.

Historisch

Der Ahnenkult oder Manismus (lat. manes „Geister der Verstorbenen“) bestand in nahezu allen Kulturen, da diese das heutige Leben hervor gebracht haben. Aber sie hatten auch die Kraft das Leben zu segnen oder zu beschützen, vor allem bei den sesshaften Volksstämmen. Der Totenkult hingegen zeigte eher die Angst vor der Sterblichkeit an sich und wollte sicherstellen, dass die Toten nicht zurück kehrten. Man vermutet, dass keltische Fundstücke, wie der Krieger von Hirschlanden oder der Fürst von Glauberg, bildliche Ahnendarstellungen sein könnten.

Ritual

Stelle Bilder deiner Ahnen auf, wenn Du möchtest, und ein Licht der Anerkennung davor. Wenn es Dinge gibt, die Dich sehr dankbar machen, schreibe diese in einem Brief auf, den Du absenden oder auch selbst behalten kannst. Du darfst dabei ruhig auch denjenigen danken, die vielleicht in schwierigen Situationen beteiligt waren, an denen Du aber rückblickend gewachsen bist. Damit holst Du nicht zuletzt alle Kraft wieder zu Dir selbst zurück, die ansonsten Bedauern, Schuldgefühl oder Schuldzuweisung bleiben würden.


Nacht vom 4. Januar auf den 5. Januar/Heilige drei Mädchen

Herangehen

„Wohin geht deine Aufmerksamkeit?“

Selbstschutz aktivieren, den eigenen Tempel heiligen, den Raum wahrnehmen, Übernommenes loslassen, Vorbereitung der Perchten-Nacht

Ich bin absolut präsent zu Hause in meinem Selbst.

Räucherung
  • Palo Santo – kann als Holzstück direkt entzündet oder als Späne geräuchert werden, hat die Eigenschaft alle verlorenen oder verliehenen Aspekte des Selbst wieder zu sich zurückzurufen, um sich so zu komplettieren – drauf achten, dass dieses heilige Holz nicht aus Raubbau stammt
  • Weihrauch indisch oder afrikanisch – erster ist zironig-süßlicher, zweiter herber – rauchiger – beide verbinden die spirituellen Aspekte mit dem Stofflichen und wirken reinigend auf das individuelle Kraftfeld
  • Ingwer – wirkt aktivierend und aufrichtend, gerne in Mischung verwenden, um den ausleitenden Aspekt des Weihrauch zu unterstützen, stärkt die eigene Position und das klare sich positionieren – gerade in Kombination an gutem Weihrauch, dazu den Ingwer getrocknet und gemahlen verwenden
Ätherische Öle
  • Geranienarten – zur würdevollen Weihung Deines inneren Tempels (v.a. Für Frauen, wenn Dir der Duft behagt), feierlich, etwas luxuriös und sehr selbstbestimmt
  • Elemi – das männliche Pendant für aktiv gelebte, zentrierte und ausgerichtete Männlichkeit im klaren Fokus des Kriegers (nach yogischer Tradition), mit Weitblick und zielgerichtetem Dasein, die Kräfte werden nicht vergeudet
  • Iris – teuer, aber die verdünnte oder „Light“ Version reicht aus, um Deine inneren heiligen Hallen einzuweihen oder ganz neu zu entdecken
Themen

Erinnere Dich an Dein ureigenstes Potential und beginne Deinen Raum mühelos zu schützen und zu wahren, in dem Du selbstbestimmt darin wohnst. Stehe voll und ganz hinter Dir. Erlaube Dir Nein zu sagen. Wenn Du Ja sagst, sage ganz Ja.

In Deinen heiligsten Raum darf nichts hinein, was Du hier nicht haben möchtest. Du nimmst Deine Aura wahr, welche mindestens die Weite Deiner ausgestreckten Arme hat und Dich wie ein schützender Kokon umgibt. Sei auch in Deinem feinstofflichen Körper, Deiner Strahlkraft zu Hause. Je klarer Du darin gegenwärtig, sprich zu Hause bist, desto weniger tanzen die „Mäuse“ auf dem Tisch.

Historisch

Nicht nur Deinen inneren Tempel gilt es zu bereinigen: Allerspätestens bis heute muss das ganze Haus geputzt sein und blitzen, denn morgen kommt die Percht mit ihrer wilden Jagd – wer sie nicht beleidigen wollte, hielt auch das Haus rein, nachdem das eigene Innerste aufgeräumt wurde. Mit ihr ist schließlich nicht zu spaßen. Allerdings sollte noch immer nicht ausgemistet werden und die Räder hatten noch immer stillzustehen. Man musste also gut vorbereitet sein.

Ritual

Lege Dich hin und stelle Dir den Weg in Deinen heiligsten inneren Tempel vor. Stelle Dir die Landschaft genau vor. Vielleicht warst Du lange nicht mehr dort und der Weg ist zugewuchert, vielleicht musst du Treppen hinabsteigen. Vielleicht stehen Wachen davor, denen Du erstmal klar machen musst, dass dies Dein Tempel ist. Dann öffnest Du die Türe und betrittst den Raum. Wie sieht es hier aus? Beginne den Raum zu klären, zu entrümpeln, ggf. Spinnweben zu entfernen, öffne Fenster und Türen und lass Licht und Luft hinein. Lade Deine liebsten Seelenschwestern und -brüder samt ihrer Kindern und Kindeskindern ein, Deine Verwandten, Deine Helfer aus dem Lichtreich, Deine Tier- und Pflanzenverbündeten. Verbrenne auf dem großen Altar, was nicht mehr benötigt wird. Entrümple ruhig großzügig. Dann beginnt ihr in einem großen Fest alles wunderschön zu gestalten, auszuschmücken, mit Kerzen zu versehen oder mit Blumen. Jemand legt Dein Amulett der Kraft auf den Altar, sowie ein Symbol der Verbundenheit mit Deiner ursprünglichen Seelenweisheit und Herzensliebe. Deine Ahnen bis in die 7. Generation kommen und legen ein Element ihres Segens für diese, Deine, Inkarnation dazu. Nachdem nach und nach alle Helfer gegangen sind, schaust du Dich in Deinem nun so zauberhaften, kraftvollen und beeindruckend schönen Tempel um. Du fühlst Dich darin sehr wohl. Du bist hier zu Hause und kannst jederzeit zu diesem schönen Bild zurückkehren.


Nacht vom 5. auf den 6. Januar Perchtennacht / die wilde Jagd / Dreikönigsfest / Erscheinung des Herrn/Hochneujahr/Frija-Perchta/5. Januar auch Glöcklertag 

Herangehen

„Wohin soll es im neuen Jahr gehen?“

Klarheit, Ausrichtung für dieses Jahr und dessen Bestimmung, Segnung der hinter Dir liegenden Raunächte

Ich nehme wahr, was mich kräftigt und aufrichtet und lasse das los, was dem nicht entspricht.

Räucherung
  • Wacholderbeere oder -holz – die Beere zur Kräftigung der wilden Weiberkraft, das Holz zur Unterstützung archaischer Männlichkeit, nährt die Selbstbestimmtheit und richtet in unserer Kraft auf
  • Beifuss oder Wermut – starke Schutzfunktion, wirkt wie energetische Rausschmeißer, wobei der Beifuss milder ist und der Wermut noch stärker
  • Angelikawurzel – altes Hexenräucherwerk mit stark erdender und Kräfte kanalisierender Funktion, auf Sand räuchern
Ätherische Öle
  • Jasmin - ein urweiblicher Duft für Frauen, die wissen was bzw. wen sie wollen, verstärkt Deine Ausstrahlung, nicht ganz billig, aber die "Light" Version bzw. eine Verdünnung (wird auch in Prozent angegeben reicht aus)
  • Ho Blätter - das männliche Pendant, wenn Du als Mann weißt, wer du bist & Dich in Deiner ganzen Kraft lebst ohne Feinsinniges zu übergehen
  • Zypresse - wenn es gilt dem neuen Jahr eine geradlinige Struktur und waches Bewusstsein zu geben
Themen

Die letzten Ängste überwinden und das Ursprüngliche, das Wilde und das Archaische einladen. Betrachte die Urkaft der Erde mit achtsamem Blick und entdecke ihre facettenreiche Schönheit. Nimm die Geborgenheit der Dich liebenden Erdenmutter und Deine Verwurzelung deutlich wahr. Wo hast Du Deine Wurzeln verankert? Was nährt Dich, was bringt Dich in Einklang mit Deiner Kraft? Segne Dich selbst und diese Jahr mit allem, worauf Dein Fokus liegt, um ganz ins Vertrauen zu gehen, dass es tragfähig ist und Dich nährt.

Lass das Dunkle hinter Dir, um Dich dem Licht zu widmen. Gib dem Deine Kraft und Aufmerksamkeit, statt Dich von diffusen oder nicht reflektierten Ängsten regieren zu lassen. Wenn da noch etwas ist, was hindert Dich so zu leben zu lieben, wie es Dir ganz und gar entsprechen würde ist das Deine Nacht, um dies endgültig loszulassen. Scheinbare Sicherheit hat einen hohen Preis, und wie uns die weltweiten Vorkommnisse lehrten, gibt es keinerlei Sicherheit, selbst wenn wir glauben uns darin einrichten zu können. Wenn Du es schwierig findest, das alleine zu reflektieren, suche Dir Unterstützung in einer Gruppe, einem Camp oder einer Einzelbehandlung wie dem Energetic Clearing. Der Streit zwischen Gut und Böse ist ein klassisches Thema dieser Nacht, der zum Teil als Spektakel ausgetragen wird, um das Gute und damit ein neues, fruchtbares Jahr siegen zu lassen. Um Mitternacht sind die Raunächte beendet und das Gute, das Reine (daher die Sauberkeitsprüfung in den Wohnräumen), das Strahlende, aber auch das Furchtlose, Mitfühlende und Hilfsbereite soll siegen.

Historisch

Percht („glänzend“/„leuchtend“) und Frau Holle sind zwei Seiten derselben Gestalt – die Percht ist die wilde, aber strahlende Kraft und Frau Holle die warme, eher Mütterliche. Beide schauen am letzten Raunächtetag nach, ob alles schön bereinigt wurde – innen und außen, ob alles strahlt und blitzt und somit einen guten Nährboden darstellt für das kommende Jahr. Fricka, Stampfe, Sperchta oder Frau Gode/Wode und Butzebercht sind weitere Perchtenaspekte bzw. -namen. Sie ist bekannt im ganzen Deutschen Sprachraum, z.T. Aber auch in Tschechien und Slovenien. Im Passauer Gebiet wurde aus der Percht vermtl. die Hl. Lucia/Luzel. In jedem Falle haben sie die Faulen und Nichtsnutzigen nicht leiden können, haben die Frauen und Kinder und die Hilfsbereiten unterstützt. Den Brauch Spindeln im Brunnen zu versenken oder von der Percht volle Spindeln geschenkt zu bekommen, finden wir im Märchen der Frau Holle wieder. Brunnen sollten der Wohnsitz ungeborener oder ungetaufter Kinder sein, derer sie sich ebenfalls annahm. Diese lebten in Brunnen, daher galt es auch dieses Element zu segnen. Wenn Du einen Brunnen hast oder einer im Ort steht, umso besser. Vllt. magst du Blumen niederlegen.

Wenn am Perchtentag die Sonne scheint, glaubte man, es werde ein gutes Jahr der Fülle und der Leichtigkeit. Heute wurden die Wünschelruten hergestellt, die ohne Fehl waren. Auch Heilmittel haben besondere Kraft, wenn sie in den Raunächten, ganz besonders aber heute kreiert werden. Holz- bzw. Wildäpfel (Krabapfel), die zum Kirchturmläuten aus der Erde geholt wurden, konnten für Hell- und Weitsicht eingesetzte werden. Kreide wurde geweiht und dem Vieh gegeben. Seit dem 16. Jhd. bis heute wird durch die Sternsinger am Tag der Heiligen drei Könige Caspar, Baltasar und Melchior „Christus mansionem benedicat“ (Der Herr segne dieses Haus) mit Kreide an die Türen geschrieben (C+B+M – z.T. mit geteilter Jahreszahl vorne die ersten beiden, hinten die letzten beiden Ziffern). Die Kinder sind als Heilige drei Könige verkleidet, ursprünglich um Spenden zu sammeln, manchmal auch um Süßigkeiten zu bekommen.

Ritual

Tauche heute ein letztes Mal in das Feld ein, welches die gewünschten Veränderung für Dein neues Jahr bereit hält. Ist da noch Angst oder Sorge? Tauche auch das hindurch. Sobald der Sturm der Angst und Beklemmung sich gelegt hat, erlaube der Stille Dich zu erfüllen. Das ist ein natürlicher Prozess, der ganz von alleine in die Tiefe geht. Nimm wahr, wo Du Dich selbst ausbremst oder zurück hältst und erlaube der Perchtenkraft einmal durchzufegen, damit Du Deine ganze Urkraft erwecken und wach küssen kannst. Lass all das Verstecken und Zurückhalten sein, um Dein wahrhaftes Potential zu entfalten.

Ein Ritual kann sein, mit Deinem Partner anzuknüpfen an das, was Ihr wirklich seid, indem Ihr das wechselseitig anerkennt und Euch frei gebt, so dass sich jeder entfalten kann in dem, was er wirklich ist. Klammern, Eifersucht, Reglementieren…all das sind nur Aspekte der Angst und kann nicht zu einer erfüllten Beziehung auf Augenhöhe führen. Erlaube Dir zu sterben, dem Tod ins Auge zu sehen, aber auch kleinen Tode, wie die Franzosen Orgasmen nennen - loslassen und die Kontrolle aus der Hand zu geben. Gib Dich und Deine/n Partner/in frei. Klammern ist kein guter Kitt. Zusammenbleiben kann sowieso nur, was sich immer wieder neu, wach und frisch und vor allem achtsam auf Augenhöhe findet.

Wenn Du möchtest zeichne das Symbol der drei Bethen - mutige Mädchen. Die rote Am-Beth spinnt den Lebensfaden aus ihrem Blut & nährt die große Mutter. Die schwarze Ba-Beth schneidet den Lebensfaden entzwei, ist eine erfahrene Mutter & der Schutz der Bergleute. Die weiße Wil-Beth spinnt weißes Licht der Inspiration und der Hell- & Weitsicht mit der Kraft des Neubeginns. Deren Symbol ist ein ca. 15-20 cm langes Kreuz je Seite, male eine Kugel statt eines Kopfes oben hinein - welches Himmel und Erde verbindet, wie ein Mensch, der die Arme nach oben reckt. Du kannst ein Kreuz mittig auf ein A4 Papier zeichnen - nicht ganz bis zum Rand, welches Dich symbolisiert. Dann schreibe drum herum alles, was es noch zu lösen, heilen, transformieren gilt. Seih genau, indem Du zum Beispiele benennst: "Friede in der Beziehung zu Marcel" oder "Heilung von arthritischen Schmerzen " oder "Auflösung von der Verlassensangst meines inneren Kindes". Lass Dir Zeit alles zu erfassen, was noch ansteht & dann scheide alle Aspekte so aus, dass das Kreuz, sprich Du wieder frei steht. verbrenne das ausgeschnittene, das Kreuz behalte.

 

 

Links und Adressen
Literatur
  • Myriam Veit - Die Heilkraft der Raunächte
  • Myriam Veit - Dein Raunacht-Tagebuch
  • Myriam Veit - Dein virtueller Raunachtkalender (online)
  • Myriam Veit - Räucherkunde - Räucherkompendium
  • Myriam Veit - Heilkosmetik aus der Natur
  • Myriam Veit - Heilsame Essenzen für die Seele
  • Myriam Veit - Dein Deodorant – natürlich frisch
  • Myriam Veit - Deine Sonnenpflege – natürlich geschützt

  • Haller - Raunachtsagen im Bayrischen Wald
  • Urs Faes und Nanne Meyer Raunächte (Insel-Bücherei) 
  • Christian Rätsch – Räucherstoffe
  • Alma R. Hutchens – Indian herbology of North America
  • Wolf Dieter Storl - Von Heilpflanzen und Pflanzengottheiten
  • Rene Anton Strassmann – Baum Heilkunde
  • Susanne Fischer Rizzi – Medizin der Erde
  • Eliane Zimmermann – Aromatherapie für Pflege- & Heilberufe
  • Elke Puchtler – Lavendelschätze: Von Pflanzen, Düften und Menschen

Teile diesen Beitrag mit deinen Liebsten