Bärlauch – Pflanzenportrait: die Bärenkraft zum Jahresbeginn

Bärlauch
Bärlauch

Allium ursinum
Familie der Liliengewächse (Liliacea)
Mars- / Neptunpflanze
Hexenzwiebel, Ramsen, Waldknoblauch, Wurmlauch, Zigeunerzwiebel, Wilder Lauch, Waldlauch

Beschreibung: 
20-40 cm hohe Pflanze mit saftig grünen, schwertförmigen Blättern. An langen dreikantigen Stielen befinden sich weiße Scheindolden mit sternförmigen Blütenkronen. Die längliche Zwiebel, duftet  und  schmeckt stark nach Knoblauch.
  
Verwechslung: 
Mit den hochgiftigen Maiglöckchenblättern und Herbstzeitlosenblätter - riechen jedoch nicht nach Knoblauch. Große (mit der Sichel gesammelte) Mengen gewissenhaft durchsehen.

Die Unterschiede -ausführlicher siehe unten:
Bärlauch: Laubwälder/Waldrand, Knoblaucharoma & -geschmack, Zwiebel mit durchsichtigem Häutchen, März –Juni, Blatt sattgrün & an langem Stiel
Herbstzeitlose:  Feuchtwiesen, Blätter fast geruchlos, tiefe Knolle (alte & neue oft neben einander), Blatt in Röhre verwachsen
Maiglöckchen: lichter Wald/Garten bzw. verwildert, Blätter fast geruchslos, Blüte duftet süß, kriechender Wurzelstock, ausläuferartig, Mai-Juni, Blätter meist erkennbar paralellnervig

Blütezeit: 
April bis Juni
  
Vermehrung: 
Samenreife ab Juni, Vermehrung durch Setzen der Wurzelknollen oder durch Samen (keimen erst 1 Jahr später) in schattiger Lage (z.B. unter Büschen) gut zu ziehen.
  
Standort: 
Schattige Laub- und Mischwälder auf eher feuchtem, nährstoffreichem Lehmboden, ganz Europa
   
Sammelzeit: 
Für frische Pflanzen Februar bis Mai vor der Blüte, Samen ab Juni, Wurzel im Frühjahr oder Herbst
  
Inhaltsstoffe: 
Schwefelaktive Substanzen, Senfölgycoside, ätherisches Lauch-Öl (mit Allyl- und Alkylpolysulfiden), Flavonoide, Vitamin C, Mineralsalze, Eisen, Magnesium, Mangan, Adenosin, Schleim, Zucker

Besonderheiten: 
Verliert beim Trocknen sein Aroma fast gänzlich, daher lieber Pesto herstellen. Pflanze ca. 1 cm über dem Boden abschneiden, damit diese wieder nachwachsen kann

Mythologie:
Mythologische Bärenpflanzen stehen für die Bärenkraft, welche diese dem Menschen verleihen. Vielleicht bezeichnet diese Angabe aber einfach auch den Lebensraum, den diese Pflanzen mit dem Bären teilten. 

Anwendungsgebiete: 
Phytotherapie Körper: 
In der Zusammensetzung dem Knoblauch recht ähnlich, jedoch milder in den Schwefelverbindungen, was Bärlauch verträglicher machen kann. Bärlauch ist die Pflanze zur rechten Zeit für die Frühjahrs Kur mit allen entgiftenden & ausleitenden Eigenschaften, die man nach üppigen Wintergelagen & entsprechender Trägheit vielleicht nötig hat. Bärlauch kurbelt den Gesamtorganismus an & weckt die Lebenskraft.

• Alle Magen–Darm–Erkrankungen, besonders bei Giftstoffablagerungen, Fäulnisprozessen und Gasbildung
• durch schwefelaktive Substanzen entgiftend und Schwermetalle (Amalgam/Quecksilber) ausleitend - selbst aus den schwer zugänglichen Depots im Körper, in welchen das Schwermetall regelrecht abgekapselt wird
• darmsanierend (auch nach antibiotischer Behandlung oder Darmpilz)
• keimtötend - jedoch ohne die nützlichen Darmbakterien anzugreifen
• blutdrucksenkend
• Antihypertonikum
• stark reinigend
• harntreibend, regt den Fluss der Körpersäfte an 
• antiseptisch
• bei Arteriosklerose
• bei (chronischen) Hautausschlägen, unreiner Haut und Akne innerlich angewendet über die darmsanierende Wirkung oder als Badezusatz
• Badezusatz bei Fußpilz
• wirkt bakterizid

Phytotherapie Seele:
Bärlauch reinigt den Bauch & damit auch alles, was emotional an Altlasten im Magen – Darm – Takt schwelt.
Emotionen, die unsere ehrliche Haut oftmals deutlicher zeigt, als uns vielleicht lieb ist werden geklärt, da Magen – Darm & haut eng zusammen hängen. Reinigt das Sonnengeflecht.

Kosmetik:
• aufgrund des Knoblaucharomas nicht eingesetzt
• innerlich bei Akne und unreiner Haut über die Darmsanierende Wirkung

Tiermedizin:
• Magen–Darm Erkrankungen
• Schwermetallausleitung
• als bakterizide Einstreu 

Feinenergetik Charakter: 
Stark reinigend und alte Schlacken lösend, auch im emotionalen und geistigen Bereich. verhilft, an neue Ufer aufzubrechen und unterstützt das Lösen von negativen Glaubensgrundsätzen, welche der Wahrheit keinen Raum mehr lassen bzw. das Festhalten an irgendeinen Glauben überhaupt, der uns unfähig macht, zu sehen, was tatsächlich ohne unser Dazutun da ist. Für Menschen, die gerne lästern über andere, um sich selbst irgendwie zu spüren. Wenn wir im Urteil stecken bleiben, um uns selbst kurzfristig ein klein wenig besser zu fühlen - den schalen Geschmack aber immer verspüren, wenn wir ehrlich sind. Wenn wir letzten Endes bereit sind zu lügen, da wir ja wissen, dass wir die ganze Wahrheit mit der Beschränktheit unseres Verstandes nicht erfassen können und vielleicht auch gar nicht alle Zusammenhänge kennen können oder sogar kennen wollen. Reduziert das Denken und Empfinden auf das Wesentliche, in diesem Sinne natürlich auch konzentrationsfördernd. Unterstützt die Klarheit und das Bewusstsein, da wir uns nicht mehr über irgendwelche Gegebenheiten, Gedanken oder Emotionen definieren, sondern das zu erleben vermögen, was wirklich wahr ist. 

Feinenergetik Symptome:
• Konzentrationsmangel
• Midlife-crise
• innere Leere
• lästern
• Urteil über andere
• Lügen
• latente Unehrlichkeit
• Selbstdarstellung
• Show

Feinenergetik Pflanzenaura: 
Grün–blau mit schilfartiger, klarer Form, abgegrenzt und aufgerichtet.

Homöopathie: 
• Nur Knoblauch (Allium sativum) und Küchenzwiebel (Allium cepa) käuflich zu erwerben oder selbst potenzieren durch Verreibung der Blätter oder der Wurzel (wirkt stärker)

Aromatherapie:
Nur das bekannte, aber über die Maßen heftig riechende Knoblauchöl bei Pilzerkrankungen

Räucherwerk:
• Seltene Anwendung aufgrund des schwefeigen Aromas. Blätter müssen dazu getrocknet werden, dabei verliert sich viel Aroma. In Mischungen an Kampfer oder Menthol um die persönlöiche "Bären"-Stärke zu untermauern.

Gegenanzeigen und Einschränkungen: 
Nicht anwenden bei Unverträglichkeit der Lauchöle. Kann in rohem Zustand und Übermenge bei sehr empfindlichen Personen Magenbeschwerden verursachen. Trocknen der Pflanze ist unsinnig, da sich das Aroma verliert – daher Pesto zur Lagerung herstellen.

Küche:
• Frische Pflanze als Gewürz in Suppen, Salaten, auf Brot
• Pesto & Bärlauchöl, - essig
• Blanchiert wie Spinat
• In Nudelteig eingearbeitet (z.B. Bärlauchspätzle)

Rezept:
Bärlauchspätzle
• 250 g Dinkelmehl hell
• 3-4 ganze Eier oder Veganer Eiersatz
• 1 Prise Muskat
• 1 Prise Salz
• 5 Essl. Bärlauchpesto oder frisch durch den Fleischwolf gegebenen Bärlauch

Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Teig mit einem Holzrührlöffel rühren, bis er glatt ist. Die Spätzlespresse mit Teig befüllen & ins kochende Wasser drücken. Wenn die Spätzle oben schwimmen abschöpfen & kalt abschrecken.

Darreichungsformen: 
Am besten als frische Pflanze (in der Küche), Pesto, Mazerat, Tinktur, Homöopathie (selbst potenziert), Presssaft, Feinenergetik

Bärlauchpesto

• 200 g  frischen Bärlauch 
• evtl .50 g Pinien-, Zeder-, Sonnenblumen oder andere Kerne oder Nüsse
• ca. 500 ml Olivenöl Bio, Kaltpressung 
• auf Wunsch geriebenen Parmesan oder Pecorino 
• ggf. 6-8- Trockenfeigen
• etwas Pfeffer, schwarz, aus der Mühle 
• etwas Kristallsalz 

Bärlauchblätter waschen, wenn Du Angst vor Verunreinigungen hast. Dazu in der Salatschleuder sehr gründlich 3 bis 4 Mal schleudern, bis keine Feuchtigkeit mehr austritt, anschließend nochmals gut abtrocknen. Ich persönlich wasche die Blätter jedoch nicht, um wasserlösliche Bestandteile nicht heraus zu schwämmen. Die Blätter durch den Fleischwolf geben oder in der Saftpresse ohne Trestertrennaufsatz zu einem groben Brei verarbeiten. Dem Blattbrei dann alle weiteren Zutaten zugeben und mit dem hochwertigen Öl aufgießen. Ggf. den Käse fein reiben und untermengen. Der Käse verkürzt das MHD. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Dieses Gemisch in dunkle Gläser abfüllen und vor Licht und Sonne schützen. Im Kühlschrank/Keller ist Pesto bis zu einem Jahr haltbar, wenn Dein Basisöl frisch war. Pesto ohne Käse bis zu einem Jahr.

Verwechslung

Bärlauch

Bärlauch wächst Laub- und Laubmischwäldern auf lockerem und nährstoffreichem Humusboden.
Blätter sind länglich, lanzettlig, weich, von hellerem Grün, sie wachsen einzeln an einem Stiel aus dem Boden, bis zu 45 cm Höhe (ähnlich Blattwerk Maiglöckchen). Der Stiel ist nur zum Teil leicht abgeflacht bzw. Halbmondförmig.
Der doldige Blütenstand hat fünf bis 20 weiße sternförmige Blüten.
Typisch ist der Knoblauchgeruch. Nicht verlässlich, wenn die Hände bereits nach Knoblauch riechen, bzw. gekostet wurde. 
Blütezeit: Mai bis Juni

   

Maiglöckchen

Blattloser Blütenstängel. Meist zwei Grundblätter.
Form der Blätter sehr ähnlich dem Bärlauch, allerdings umschließen Maiglöckchenblätter die Sprossachse. Sie sind etwas dunkelgrüner, sowie dicker und fester als Bärlauchblätter. Maiglöckchenblätter sind stängelumfassend, langgestielt, werden 10 -20 cm hoch und sind an der Basis oft violettrötlich oder grün. Es wachsen immer 2 Blätter aus einem Stängel. Deutlich stärkere Nervatur als Bärlauch.  Sie können den gleichen Lebensraum durchaus besiedeln, wie der Bärlauch. Die Blüte ist eindeutig glockenförmig.

Eine Vergiftung macht sich bemerkbar durch Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Krämpfe, Schwindel, Benommenheit und Sehstörungen aus. Zudem Herzrhythmusstörungen, erst Blutdruckanstieg und später Blutdruckabfall auf. Der Tod kommt durch eine Herzrhythmusstörung zustande.

Blütezeit: Mai bis Juni

   

Herbstzeitlose

Die Blätter sind lanzettlig und fleischig, sie werden 15 bis 20 cm hoch. Im unteren Bereich der Blätter sitzt versteckt die Frucht als 3-teilige Kapsel. Die Blätter umhüllen die Kapselfrucht, die Blüten stehen einzeln. Die Samen sind braunrot und kugelrund (ca. 2-3mm Durchmesser) mit einer nasenförmigen Ausstülpung. Ausdauernde Zwiebelpflanze mit rosa bis violetten, aus sechs Kronblättern bestehende Blüten. 

Colchicin ist ein Alkaloid, ein tödliches Mitosegift, es verhindert die Zellteilung & ist in allen Teilen der Pflanze enthalten. 5 g (der Samen) können für den Menschen tödlich sein. Vergiftungserscheinungen, führen zum Tod durch Lähmung des Atemzentrums mit blutigem Durchfall, Erbrechen oder Kreislaufversagen. Auch giftig für Rinder und Pferde.

Blütezeit: August bis Oktober/November

Früchte: Mai bis Juni

   

Aronstab
Zu finden in Laub- und Laubmischwäldern auf lockerem und nährstoffreichem Humusboden. Die Blätter des Aronstabs sind typisch pfeilförmig, zum Teil braun gefleckt. Die Höhe  beträgt ca. 15 - 50 c. Ein grünes Hüllblatt umgibt den in der Regel braunen Blütenkolben, an dem unten die weiblichen Blüten und darüber die männlichen sitzen. Der Kolben riecht nach Aas, lockt Fliegen an (Fliegenkesselfalle). 

Blütezeit: April - Mai 

Früchte: August - September 

Der Saft verursacht eine Reizung der Haut und der Schleimhäute mit Juckreiz, Rötung, Schwellung und Blasenbildung. Innerlich verursacht sie Übelkeit, Erbrechen, brennt im Mundraum, zudem verursacht Aronstab Durchfall und Bewusstseinsstörungen. Typisch ist bei Vergiftung die geschwollene Zunge, aber auch Herzrhythmusstörungen. 

 

Gegenüberstellung 

Geruch:
Bärlauch: Nach Knoblauch
Maiglöckchen: Kein Knoblauchgeruch
Herbstzeitlose: Kein Knoblauchgeruch

Blätter:
Bärlauch: Einzeln am Stängel, in Gruppen dicht beieinander. Das Blatt hat einen langen Stängel, der direkt aus dem Boden wächst
Maiglöckchen: Immer zwei Blätter am gleichen Stiel, die Blätter umfassen den Stängel
Herbstzeitlose: Mehrere Blätter an einem Stiel, die Blätter umfassen den Stängel

Blüte:
Bärlauch: Sammelblüte wächst in Hülle nach oben
Maiglöckchen: Mehrere kleine Blüten hängen vom Blütenstängel
Herbstzeitlose: Blüten erst im Herbst. Ansätze dazu im Frühjahr in der Mitte des Stängels

Copyright Text: Myriam Veit
Copyright Bilder: Charlotte Fischer
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